Der Hitler-Stalin-Pakt
am 21. August 1939, 21 Uhr 30,
traf in der Berliner Führungszentrale ein Schreiben ein, das weitreichende
Folgen haben sollte. Es lautete:
»An den Reichskanzler Deutschlands, Herrn A. Hitler. Ich
danke für den Brief. Ich hoffe, daß der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt
eine Wendung zur ernsthaften Besserung der politischen Beziehungen zwischen
unseren Ländern schaffen wird.
Die Völker unserer Länder bedürfen friedlicher Beziehungen zueinander. Das
Einverständnis der deutschen Regierung mit dem Abschluss eines
Nichtangriffspaktes schafft die Grundlage für die Liquidierung der politischen
Spannung und für die Aufrichtung des Friedens und der Zusammenarbeit zwischen
unseren Ländern.
Die Sowjetregierung hat mich beauftragt, Ihnen mitzuteilen, daß sie mit dem
Eintreffen des Herrn von Ribbentrop am 23. August einverstanden ist.«
Josef Stalin
am 22. August,
um etwa 21 Uhr, rollte eine viermotorige FW 200 »Condor« auf dem
Flugplatz Berlin-Tempelhof an den Start, am Rumpf stand der Name »Grenzmarke«,
an Bord befand sich der damalige Reichsaußenminister
Joachim von Ribbentrop samt Stab, die »Condor« startete und ging
auf Kurs nach Königsberg, wo sie kurz vor Mitternacht landete, während der
Nacht bereitete sich von Ribbentrop auf die
Besprechung mit dem sowjetischen Staatschef Stalin
vor, die aufgrund von vielen vorausgegangenen diplomatischen Vorarbeiten
zustande gekommen war und deren vorläufiger Abschluss das anfangs zitierte
Schreiben von Josef Stalin an Adolf Hitler gewesen war
am Morgen des
23. August 1939 flog die Focke-Wulf 200 weiter, nach etwa vier Stunden
erreichte sie Moskau, der Reichsaußenminister und seine Begleiter blickten
interessiert aus den Kabinenfenstern, denn für sie war der Anblick der großen
Stadt damals so etwas wie eine Begegnung mit einer anderen Welt, die FW 200
schwebte ein und landete, Reichsminister von Ribbentrop und seine Begleiter
stiegen aus und waren verblüfft, denn auf den Gebäuden des Moskauer Flughafens
flatterten Hakenkreuzfahnen neben den roten sowjetischen Flaggen mit Hammer
und Sichel, zum Empfang der deutschen Delegation waren
Potemkin, Erster Stellvertretender Volkskommissar des
Außenkommissariats, hohe sowjetische Beamte, der deutsche Botschafter in
Moskau, Graf von der Schulenburg, sowie
Angehörige der deutschen Botschaft erschienen nach der offiziellen Begrüßung
wurden die Deutschen in Limousinen zur deutschen Botschaft gefahren, nach dem
dortigen Essen begab sich Joachim von Ribbentrop
in den Kreml, Botschaftsrat Hilger begleitete ihn
als Dolmetscher
am späten Nachmittag kehrte Ribbentrop von den Besprechungen mit Stalin und dem sowjetischen Außenminister Molotow in die deutsche Botschaft zurück, er war
guter Laune und erklärte: »Es geht mit den Russen ausgezeichnet. Wir werden
uns bestimmt noch heute abend einig werden.«, der Reichsaußenminister
schickte sofort ein Telegramm nach Berlin, Inhalt:
»Bitte sofort dem Führer melden, daß
soeben die erste dreistündige Besprechung mit Stalin und Molotow beendet wurde.
Bei der Besprechung hat sich herausgestellt, daß der entscheidende Punkt für das
Endergebnis der Anspruch der Russen ist, die Häfen Libau und Windau als ihre
Interessensphären von uns anerkannt zu sehen. Ich wäre dankbar für Bestätigung
noch vor 20 Uhr deutscher Zeit, daß der Führer hiermit einverstanden ist.
Vorgesehen ist die Unterzeichnung eines geheimen Protokolls über die Abgrenzung
der beiderseitigen Interessensphären im gesamten Ostgebiet, wozu ich mich
grundsätzlich bereit erklärte. Ribbentrop.«
kurz darauf traf ein Telegramm aus
Berlin ein, das nur aus wenigen Worten bestand:
»Antwort lautet: Ja, einverstanden!«
der Reichsaußenminister fuhr daraufhin
wieder in den Kreml, wo die Besprechungen fortgeführt wurden
in der Nacht wurden dann die sieben
Punkte des Nichtangriffspaktes zwischen Deutschland und der Sowjetunion
unterschrieben im Artikel eins des Vertrages hieß es:
»Die beiden vertragsschließenden
Teile verpflichten sich, sich jeden Gewaltaktes, jeder aggressiven Handlung und
jeden Angriffs gegeneinander zu enthalten. Und zwar sowohl einzeln als auch
gemeinsam mit anderen Mächten.«
Ribbentrop
und der sowjetische Außenminister Molotow
unterschrieben ebenfalls ein streng geheim gehaltenes Zusatzprotokoll, von dem
die Weltöffentlichkeit erst nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs etwas
erfuhr und erstaunt darüber war, daß Hitler große
Teile Osteuropas dem Machtbereich Stalins
zugestanden hatte, um für seinen geplanten Feldzug gegen Polen freie Hand zu
bekommen, damit kassierte Stalin Lettland,
Litauen, Estland, Bessarabien, die Südbokuwina, Südfinnland und später auch
Ostpolen, nach der historischen Pakt-Unterzeichnung ließ
Stalin im hell erleuchteten Kreml Krimsekt servieren, am nächsten Tag,
gegen Mittag, flog die deutsche Delegation nach Deutschland zurück
da Hitler
nun sicher sein konnte, daß die Truppen der Sowjetunion bei deutschen
militärischen Aktionen im Osten nicht eingreifen würden, befahl er den Angriff
gegen Polen, der am 1. September 1939 begann,
Mitte September 1939 marschierte Stalins Rote
Armee in Ostpolen ein und besetzte es
es dauerte aber nur eine relativ
kurze Zeit, bis der Nichtangriffspakt nur noch den Wert des Papiers besaß, auf
dem er geschrieben worden war, denn am 22.Juni 1941
befahl Hitler der deutschen Wehrmacht den
Einmarsch in die Sowjetunion und brach damit den Nichtangriffspakt
nach dem Zweiten Weltkrieg wollten Stalin und seine Nachfolger nichts mehr von
diesem Vertrag mit Hitler wissen, jahrzehntelang
täuschten sie die Weltöffentlichkeit mit dem Hinweis, daß es diesen
Nichtangriffspakt überhaupt nicht gegeben habe, die von dem Vertrag in
Deutschland vorhandenen Kopien seien Fälschungen, erst nach der großen Wende
im gesamten Osten, nach dem Zusammenbruch des Stalinismus und Kommunismus,
gaben die Russen ihre Täuschungsmanöver auf und gestanden die Wahrheit ein,
der Nichtangriffspakt zwischen den beiden Kontrahenten
Hitler und Stalin war somit echt, die neue
sowjetische Führung gab auch östliche Gebiete zurück, die Stalin damals einverleibt hatte