Die Anfangszeit
am 19.März 1922 druckt der "Völkische
Beobachter" folgende Einladung ab:
"Wir
fordern die nationalsozialistische Jugend und alle anderen jungen Deutschen,
gleichgültig welcher Klasse und Beschäftigung, zwischen 14 und 18, deren
herzen von den Leiden und Härten, die das Vaterland erduldet, bewegt werden
und die später in die reihen der Kämpfer gegen den jüdischen Feind, den
alleinigen Verursacher unserer gegenwärtigen Schande und Not, eintreten
wollen, auf, dem Jugendbund der NSDAP beizutreten."
keine Mitgliedsgebühr,
Vorrausetzung lediglich "...Liebe zu "
nach Hitlers Vorstellungen wurde
der deutschen Jugend eine wichtige Rolle zugedacht, sie sollte die zukünftige
Speerspitze in das "arische Jahrtausend" werden, der eigentliche Anstoß
zur Bildung einer Jugendorganisation geht auf den 17 jährigen Gustav Adolf
Lenk zurück, dieser wollte Ende 1921 der NSDAP beitreten wofür er jedoch zu
jung war, daraufhin wollte er der Jugendorganisation beitreten, doch die gab
es nicht und so wurde ihm empfohlen eine zu gründen
in der Partei war man skeptisch,
Drexler war der Meinung die eigene Organisation zuerst in einem festen Stand
zu verhelfen, bevor man expandierte, doch Hitler setzte sich aufgrund seiner
Autorität durch und stimmte Lenks Idee zu, wodurch es zu o.g. Einladung kam
das Problem war jedoch die
stattliche zahl an anderen Jugendorganisationen, wodurch der
nationalsozialistische Jugendbund kaum Beachtung fand, am 13. Mai 1922 mietete
man den Bürgerbräukeller wo man den Jugendbund verkünden wollte, viele Leute
kamen um Hitler, Johann Ulrich Lintzch (Führer der SA) und Lenk zu hören,
unter ihnen waren jedoch nur 17 Jugendliche
der Kampf auf den Strassen wurde durch alle Partei-Gliederungen getragen, NSDAP mit der KPD, SA mit dem Rotfrontkämpferbund und die Hitlerjugend mit
der sozialistischen Arbeiterjugend, man lieferte sich bereits vor den Wahlen von 1932 heftige Auseinandersetzungen mit
Fäusten, Messern und Prügeleien, bald wurden auch Schusswaffen eingesetzt,
zwischen 1931 und 1933 kamen 23 Hitlerjugend bei Straßenkämpfen ums Leben
1932 erhielt die Hitlerjugend einen ebensolchen Märtyrer wie ihn die SA in der
gestalt Horst Wessels hatte, dies war Norbert Norkus, der 12 jährige Sohn eines
Berliner Taxifahrers, er war mit einer Gruppe unter Führung Baldur von Schirachs
damit beschäftigt Plakate für eine antikommunistische Veranstaltung zu kleben,
als eine Gruppe junger Kommunisten sie angriff, Norkus wurde als einziger
gefasst und umzingelt, durch 2 Messerstiche wurde er verletzt, er schleppte sich
zu einem Haus dessen Besitzer nach einem kurzem Blick die Tür schloss, darauf
erhielt er weitere 5 Messerstiche und brach schließlich mit dem Rücken zur Wand
zusammen, letztendlich wurde er in der nahen Zwinglistraße liegengelassen wo er
starb, die Obduktion ergab zahlreiche Stiche, eine abgeschnittene Oberlippe und
ein verstümmeltes Gesicht
1933 drehte die Ufa das kurze Leben Norkus` nach mit dem Titel "Hitlerjunge
Quex", dieser Film war der erste der unter der Herrschaft der Nazis und
Baldur von Schirachs gedrehter Film, am Film nahmen viele Berliner Hitlerjungen
als Statisten teil, ebenso wie der zugrunde liegende Roman von Karl Alois
Schenzinger, machte er den toten Jungen zum Märtyrer, zum Schluss des Film
verwandelte sich die blutende Leiche des Hitlerjungen in eine wehende Fahne, die
man dann als "Leinwand" für Naziaktivitäten nutzte
der Roman wurde vor seiner Gesamt-Veröffentlichung auszugsweise im Völkischen
Beobachter (1932) abgedruckt, der Roman selbst wurde später zur Pflichtlektüre
der Hitlerjugend-Bewegung, aufgrund dieses Opfers wurde extra ein besonderer
Trauertag ins Leben gerufen, der "Tag des Heiligen" der 24. Januar, an
diesem Tag sollte allen gefallenen Hitlerjugend-Mitglieder gedacht werden
die Weimarer Regierung sah die ganzen Vorfälle mit anderen Augen, zumal auch die
politische Lage prekärer wurde, die Präsidentenwahl vom 13. März 1932 hatte keinen
eindeutigen Sieger gebracht und machte somit einen 2. Wahlgang nötig, das Datum
war der 10. April, einher ging auch das Verbot der SA und der Hitlerjugend
seitens der Regierung, was jedoch den Eintritt weiterer Mitglieder zur Folge
hatte, am 10. April konnte Hindenburg die Wahl gewinnen ( 53% der Stimmen),
Hitler erhielt rund 37% aller Stimmen, das Ergebnis wertete Hitler als Sieg
bei der Reichstagswahl am 31. Juli kam es zu einem noch größeren Erfolg die
NSDAP konnte durch das Wahlergebnis seine Sitze im Reichstag auf 230
verdoppeln
der Erfolg in diesen Wahlen wurde von Schirach am 2. Oktober mit einer großen
Aufführung der Hitlerjugend gefeiert