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Das Zerstörer-Kriegsabzeichen

Mit dem Erlass vom 4. Juni 1940 stiftete der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, das Zerstörer-Kriegsabzeichen.
Das Abzeichen konnte allen Besatzungsmitglieder der in Narvik eingesetzten Zerstörer verliehen werden. Außerdem konnten Besatzungsmitglieder anderer Zerstörer, Torpedoboote und Schnellboote das Abzeichen auf Grund besonderer Leistungen erhalten.
Am 11. September 1940 wurden die Verleihungsbedingungen nochmals spezifiziert. Nunmehr wurde festgelegt, daß außer den Allgemeinen Bedingungen der Würdigkeit, guten Führung etc. das Abzeichen gemäß der besonderen Bedingungen verliehen werden konnte für:

  1. Teilnahme an 3 Gefechten oder 3 offensiven Minenunternehmungen oder 12 Feindunternehmungen oder
     

  2. für besondere Auszeichnung bei Fahrten im Operationsgebiet oder sonstige hervorragende Einzeltat oder
     

  3. Teilnahme an einer hervorragenden Unternehmung nach Entscheidung des Flottenchefs oder Kommandierenden Admirals.
     

  4. Überlebende eines Bootes, das durch Feindeinwirkung verlorengegangen ist oder in besonderen Fällen an Verwundete.

Für die Besatzungen der in Narvik eingesetzten Schiffe wurden auch weiterhin keine besonderen Bedingungen verlangt.

Der Berliner Graphiker Paul Casberg schuf den Entwurf für das Abzeichen. Bei dem auf dem Abzeichen dargestellten Schiff handelt es sich um den Zerstörer Z 21 "WILHELM HEIDKAMP". Von diesem Zerstörer aus führte Kommodore Friedrich Bonte seinen Zerstörerverband.

Die Abzeichen wurden von verschiedenen Herstellern erst in Buntmetall, dann kriegslagebedingt in Feinzink hergestellt. Bekannt sind u.a. Produkte der Firmen C.E. Junker/Berlin; Schwerin/Berlin; Gebrüder Wegerhoff/ Lüdenscheid (G.W.L.); Josef Feix & Söhne/Gablonz (JFS); Sohni, Heubach & Co./Oberstein (S.H.u.Co.); Walter & Henlein/Gablonz (WH); Rudolf Souval/Wien (R.S.) und Friedrich Orth/Wien (f.o.). Außerdem sind Abzeichen aus Stoff bekannt geworden, die jedoch nicht mehr mengenmäßig ausgegeben wurden. Verkleinerungen, die zur Zivilkleidung getragen wurden, konnten auf eigene Kosten beschafft werden.
In den Fachpublikationen der Nachkriegszeit wurden Abzeichen mit Brillanten abgebildet. Ein Verleihungsnachweis oder auch nur Aushändigungsnachweis ließ sich bis jetzt nicht ermitteln. Die Stücke sind aus massivem Silber gefertigt. Das Hakenkreuz der Abzeichen ist mit 15 Diamanten besetzt. Ein möglicher Empfänger dieses Abzeichens wäre der Korvettenkapitän Heinrich Hoffmann, der am 11. Juli 1944 als Chef der 5. Torpedobootsflottille das 524. Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt.

Die Verleihung des Zerstörer-Kriegsabzeichens wurde in die Personalpapiere (Soldbuch, Wehrpass etc.) der Soldaten eingetragen. Darüber hinaus erhielten sie eine aufwendig gedruckte, mehrfarbige Verleihungsurkunde, auf der ein Zerstörerumriss abgebildet ist.