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Das Erdkampfabzeichen der Luftwaffe

Die Verleihung des Infanterie-Sturmabzeichens und des Allgemeinen Sturmabzeichens war auf Grund ihrer Verleihungsbedingungen an die Angehörigen der Luftwaffen-Feldverbände ausgeschlossen. Am 31. März 1942 stiftete daher der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Hermann Göring, das Erdkampfabzeichen der Luftwaffe.
Die Ausführungsbestimmungen zur Verleihung des Abzeichens stammen vom gleichen Tage. Diese wurden in den Jahren 1943 und 1944 noch mehrmals, geändert bzw. erweitert.
Das Erdkampfabzeichen der Luftwaffe konnte an Luftwaffen-Angehörige für ausgezeichnete Kampfleistungen bei Erdkämpfen verliehen werden. Auch Angehörige des Luftnachrichtenpersonals konnten das Abzeichen bekommen.
Die Verleihungsbedingungen lehnten sich stark an die Bedingungen für den Erwerb des Infanterie-Sturmabzeichens und des Allgemeinen Sturmabzeichens des Heeres an. Angehörige der Luftwaffe konnten das Abzeichen erhalten, wenn sie in vorderster Linie kämpfend an mindestens drei an verschiedenen Tagen durchgeführten Kampfhandlungen teilgenommen hatten. Als Kampfhandlungen galten Sturmangriffe oder Nahkämpfe Mann gegen Mann, an denen man unmittelbar beteiligt gewesen musste. Eine bloße Teilnahme an Kampfhandlungen ohne direkte Kampfbeteiligung, reichte nicht aus. Verdienste in der Truppenführung kamen für die Verleihung des Abzeichens ebenfalls nicht in Betracht. Kampfhandlungen, die bereits mit der Verleihung des Flakkampfabzeichens der Luftwaffe gewürdigt worden waren, konnten nicht für die Verleihung des Erdkampfabzeichens berücksichtigt werden. Das Flakkampfabzeichen konnte jedoch gegen das Erdkampfabzeichen umgetauscht werden, wenn die Kampfhandlungen, die zur Verleihung des Flakkampfabzeichens geführt hatten, die Bedingungen zur Verleihung des Erdkampfabzeichens erfüllten.
Durch den weiteren Verlauf des Krieges wurde es nötig, weitere Stufen des Erdkampfabzeichens zu schaffen. Am 10. November 1944 gab das Oberkommando der Luftwaffe die Genehmigung von Abzeichen mit den Einsatzzahlen 25, 50, 75 und 100 bekannt, für die Teilnahme an der entsprechenden Anzahl von Kampfhandlungen. Auf Grund des späten Stiftungsdatums ist es umstritten, ob tatsächlich zeitgenössische Abzeichen mit entsprechenden Einsatzzahlen gefertigt und verliehen wurden.

Der Entwurf des Abzeichens stammt von dem Berliner Professor v. Weech.

Das Erdkampfabzeichen wurde anfangs in der Ausführung Buntmetall versilbert, später dann in Feinzink versilbert, gefertigt. Die Abzeichen aus Zink sind relativ häufig, da die Erdkampfverbände der Luftwaffe in den letzten Kriegsjahren häufig im Kampfeinsatz standen. Von dem Abzeichen existieren diverse verschiedene Ausführungen. Bei einer vermutlich frühen Variante ist der Luftwaffenadler auf dem Abzeichen aus separatem versilberten Buntmetallblech geprägt und auf das Abzeichen aufgenietet. Es existieren auch Stücke mit separat aus massivem Zink gefertigten Adlern, die auf die Abzeichen aufgelötet wurden. Am häufigsten sind aus einem Stück gefertigte Abzeichen. Spät verliehene Stücke des Erdkampfabzeichens wurden kriegsbedingt auch aus unversilbertem Zink gefertigt. Gegen Ende des Krieges waren noch Rohlinge der Variante vorhanden, die einen aufgenieteten Adler aus Buntmetallblech bekommen sollten. Kriegsbedingt war jedoch kein versilbertes Buntmetallblech mehr zu bekommen. Da diese Stücke auf Grund der Materialknappheit auch verliehen werden sollten, wurde die Nietenbohrung dieser Rohlinge mit einem Niet versehen. Anschließend wurde das gesamte Stück dann nochmals mit überprägt, so dass der nur schlecht ausgeführte Adler eine detailliertere Zeichnung bekam.
Die Nadelsysteme existieren ebenfalls in diversen Materialien und Ausführungen. Es wurden Nadeln, Scharniere und Sicherungshaken aus Buntmetall und Eisen verwendet. Sie wurden aufgelötet oder in das Material des Abzeichens eingequetscht. Die am häufigsten vorkommenden Abzeichen sind zusammen mit dem Scharnier und Sicherungshaken in einem Stück gefertigt worden.

Das Abzeichen wurde auf der linken Brustseite angesteckt getragen. Sofern der Beliehene das EK 1 1939 besaß, wurde das Flak-Kampfabzeichen unterhalb desselben getragen.