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Nach der Befreiung

Zwei He-111 mit besonders ausgesuchten Besatzungen standen auf Befehl General Students auf dem Flugfeld Pratica di Mare bereit. Eine Maschine sollte den Duce, nebst Skorzeny und dem Sanitätsoffizier der Fallschirmtruppe Stabsarzt Dr. Rüther, nach Deutschland fliegen. Student wusste, das die Gesundheit des Duce bereits vor der Gefangenschaft stark angegriffen war und er ging davon aus, daß sich dieser während der Gefangenschaft verschlechtert haben könnte. Während die 2. Maschine den Auftrag hatte, aus Sicherheitsgründen in eine andere Richtung zu starten.
Für die Verspätung Skorzenys (Student wusste ja nicht, daß dieser zusammen mit Mussolini in Pratica di Mare eintreffen würde), bestimmte Student einen Fliegerhauptmann, der die Aufgabe Skorzenys übernehmen sollte.
Student selber sah den Duce nach seiner Befreiung nie. Auch blieb eine Danksagung aufgrund der Rolle Students bei der Befreiung seiner Person, seitens Mussolini aus. Möglicherweise erfuhr er nie, welche Rolle Student dabei spielte. Doch musste Mussolini wissen, welchen großen Anteil die Fallschirmtruppe im Allgemeinen hatte, auch hier blieb ein Dankeswort aus.
Nach der Landung des Duces, bestiegen Mussolini, Dr. Rüther und Skorzeny sofort eine der He 111 Maschinen und starteten sofort gen Deutschland. Kurz vor dem Überfliegen der Alpen fiel in der Mussolini-Maschine das Funkgerät aus und konnte nicht wieder instand gesetzt werden. Weiterhin ging durch die mittlerweile eingesetzte Dunkelheit die Orientierung verloren. Mittlerweile hätte man bereits längst auf dem Flugplatz Wien-Aspern ankommen müssen. Nachdem man die Donau ausgemacht hatte und anhand einer Flussbiegung erkannte wo man sich befand, fand man heraus, das man durch die Luftströmung weit nach Osten getragen wurde. Über dem abgedunkelten Wien kamen nun die guten Ortskenntnisse Skorzenys zum Tragen.
Sofort nach der Landung setzte sich Skorzeny fernmündlich mit dem SS-Obergruppenführer von Eberstein in Verbindung, der die Bereitstellung einer Unterkunft im Hotel Imperial organisierte. Weiterhin sorgte er für ein geeignetes Transportmittel und eine entsprechende Schutzmannschaft. Skorzeny ließ sich mit Himmler verbinden und meldete die erfolgreiche Befreiung und das sich der Duce nun unter der Obhut des SS-Hauptsturmführers befände. Student meldete ebenfalls die Befreiung des Duce an seinen Vorgesetzten, Reichsmarschall Göring. Dieser wartete jedoch eine Weitermeldung an Hitler ab, da er sich erst 100%ig sicher sein wollte. So kam es, das Himmler die Befreiung des Duce bei Hitler meldete.
In der Folgezeit des 12.September stellte Student erstaunt fest, das Skorzeny das Ritterkreuz erhielt und sich in zunehmenden Masse eine Reihe von Unwahrheiten über das Unternehmen verbreiteten, die Skorzeny und seinem SS-Kommando die Lorbeeren zuschrieb. Es hieß das SS-Kommando allein hätte das Unternehmen vollbracht, wobei auch Fallschirmjäger der Luftwaffe abgesprungen seien, wobei es zahlreiche Tote und Verwundete gegeben haben soll.
Student wurde daraufhin beim Reichsmarschall vorstellig und schilderte ihm den genauen Ablauf des Unternehmens "Eiche". Himmler hatte sich, so Göring, sofort der Befreiung Mussolinis bemächtigt und Hitler, der mit einer Befreiung nicht mehr rechnete, informiert. Hitler war derart erfreut, daß er sofort das Ritterkreuz an Skorzeny verlieh. Göring meinte weiterhin, daß dies nun nicht mehr rückgängig zu machen und der Führer nicht "desavouiert" werden dürfe. Er gab Student aber dann einen größeren Spielraum in der Auszeichnung seiner Soldaten. So erhielten Hauptmann Gerlach und Leutnant Meyer-Wehner das Ritterkreuz. Die Verleihungszeremonie nahm er am Nemi-See vor allen beteiligten Fallschirmjägern und Piloten vor.