Der Eisenbahn-Panzerzug 10 des Heeres

Panzerzug 10

Aufstellung:

Gliederung:

Stellenbesetzung:

Kampfzug a
 
Kommandant  
  Hauptmann Pierstorff ??.??.19?? - 13.07.1943
Oberleutnant Schubert mdFb. 13.07.1943 - ??.??.194?
Oberleutnant Röming mdFb. 25.07.1943 - ??.??.194?
 
  Pioniergruppen-Führer    
Artillerie-Zugführer    
 
Kampfzug b
 
Kommandant  
     
   
 
  Pioniergruppen-Führer    
Artillerie-Zugführer    
         

Kriegseinsatz:

1943

Kampfzug a:

01.02.1943: Unterstellung Armee-Abteilung Fretter-Pico. Nach Einstellung einer Ersatzlok verlässt Panzerzug 10a gegen 01.00 Uhr Artemowsk und erreicht Kaganowitschi. Dort Verbindungsaufnahme mit Major Sievers (II./Eisenbahn-Pionier-Regiment 6). Im Morgengrauen wird in Richtung Lissitschansk weitergefahren und um 07.30 Uhr ist Punkt 180, 5 km südwestlich Werchneje, erreicht, als dringender Funkspruch des Ia der Armee-Abteilung Fretter-Pico Zug sofort nach Jama befiehlt, mit Auftrag, dort eingesetzte Kräfte zu unterstützen. Nach Feststellung, das Bahnhof Werchneje unbesetzt und Einfahrtweichen gesprengt sind, kehrt Zug um und erreicht über Kaganowitschi-Kudrjawja gegen 17.30 Uhr in der Dunkelheit Bahnhof Jama. Das gesamte Bahnhofsgelände ist bereits zur Sprengung vorbereitet. Verbindungsaufnahme mit Kommandeur I./Artillerie-Regiment 19 und Kommandeur Panzergrenadier-Regiment 73, Oberstleutnant Rudolf Köhler. Da in Jama keinerlei Möglichkeit zum Wassernehmen besteht, wird nach Bahnhof Artemowsk zurückgezogen. Unterwegs durch Funkspruch neues Unterstellungsverhältnis: III. Panzerkorps (Artemowsk).
02.02.1943: Nach telef. Anruf beim Korps wird Führer zum Ia, Major I.G. Wendlandt, befohlen und erhält vom Chef des Generalstabes, Oberst i.G. von Dawans, Auftrag: "1.) Aufklärung der Bahnstrecke bis zum Donez, 2.) Unterstützung der Abwehr der Kampfgruppe Köhler.". Auftrag wird sofort ausgeführt. Die Strecke ist kurz hinter Bahnhof Jama durch Brückensprengung nicht mehr bis an den Donez befahrbar. Nach erneuter Verbindungsaufnahme mit Oberstleutnant Rudolf Köhler wird hier bekannt, daß russische Panzer mit Infanterie im  Laufe des Nachmittags von Nordwesten her bis an die Bahnstrecke Jama-Artemowsk vorgestoßen und die Orte Perejesdnaja und Fedorowka, unmittelbar an der Bahn, besetzt haben. Zug fährt nach Einbruch der Dunkelheit aus Jama ab und gelangt, ohne beschossen zu werden, nach Artemowsk. nach Rückmeldung beim Ia III. Panzerkorps wird Panzerzug für morgigen Angriff an Ssakko-Wanzetti dem Pionier-Regiment 511 in Annowka unterstellt und erhält Befehl, sich morgen früh in der Dämmerung beim Kommandeur Pionier-Regiment 511 zu melden.
03.02.1943: Bei der Anfahrt nach Annowka kommen dem Zug schon kurz nördlich Artemowsk Pionier-Sprengkommandos entgegen, die melden, daß Feind in der Nacht weiter nach Süden in Richtung auf Artemowsk vorgedrungen ist. Auf der Höhe des Dorfes Sswerdlowka wird in der Dämmerung erkannt, daß etwa 400 m westlich der Bahnstrecke zwei deutsche Sturmgeschütze auf von uns noch nicht auszumachenden Gegner feuern. Fünf in Deckung in Sswerdlowka stehende Panzer werden zunächst für deutsche gehalten. Erst nachdem der Zug bereits vorbei ist, wird am Mündungsfeuer erkannt, daß es T-34 sind. Diese sind aber durch die Sturmgeschütze abgelenkt und es gelingt, den Zug wieder an den Panzern vorbei, zurückzuführen, der während der Fahrt sofort mit allen Waffen die Panzer unter Feuer nimmt und die Russen zwingt, die Deckung zu verlassen. Ein Panzer wird dabei sofort von einem Sturmgeschütz in Brand geschossen. Ein zweiter Panzer erhält kurze Zeit später von unserem 2. Geschütz Volltreffer und brennt ebenfalls aus. Die restlichen Panzer ziehen sich nach Nordost über einen hang zurück und tauchen später noch mal durch andere Panzerverstärkt auf; 2 weitere T-34 werden durch Sturmgeschütze erledigt. Während des ganzen Tages bekämpft Kampfwagen 10a in Zusammenarbeit mit I./Panzergrenadier-Regiment 6, Infanterie und neu auftauchende Panzer in Sswerdlowka und im Raum nordwestlich und nordöstlich davon. Verbindung mit Pionier-Regiment 511 konnte nicht mehr hergestellt werden, da auch Annowka in russischem Besitz. Nach Einbruch der Dunkelheit zurück nach Artemowsk. Auftrag für 04.02.: "Fortsetzung des Angriffes in Zusammenarbeit mit I./Panzergrenadier-Regiment 6 und wenn möglich Verbindung herstellen mit Pionier-Regiment 511.".
04.02.1943: In der Morgendämmerung nimmt 10a sofort wieder vom Standplatz ostwärts Sswerdlowka Infanterie- und Panzerziele in Sswerdlowka unter Feuer und schirmt Angriff der Panzergrenadiere auf Sswerdlowka gegen Nikiferowka ab. Durch 3 Volltreffer unseres 1. Geschützes wird wieder ein T-34 in Brand geschossen. Der aus Sswerdlowka in Richtung Nordost zurückgehende Feind wird durch Vorstoß bis auf seine Höhe aus nächster Nähe mit allen Waffen, z. T. mit Handgranaten, vernichtet. Mehrere leichte und schwere Infanteriewaffen werden erbeutet. Russische 7,62-cm-Pak die uns etwa aus 1000 , Entfernung von Norden her, zunächst zum halten bringt, wird durch Volltreffer des 1. Geschützes außer Gefecht gesetzt. Gegen 14.30 Uhr sind Sswerdlowka und Nikiferowka wieder in deutscher Hand. Feindlicher Fliegrangriff auf unseren Zug wird abgewehrt. Je einen verwundeten durch Bordwaffen und Infanteriebeschuss. Beide Panzerabschüsse (vom 3. und 4.02.) werden durch den Kommandeur I./Panzergrenadier-Regiment 6 schriftlich bestätigt. Nach Einbruch der Dunkelheit zum Betriebsstoff- und Munitionsfassen nach Artemowsk. Artilleriemunition kann noch nicht zur Verfügung gestellt werden. Zug hat insgesamt nur noch 78 Schuß Artilleriemunition.
05.02.1943: Auftragsgemäß stößt Zug im Morgengrauen wieder auf der Strecke Artemowsk-Jama nach Norden vor. Es gelingt jedoch nicht Berührung mit dem zurückgehenden Feind herzustellen. Die 500 m südlich Bahnhof Sol zerschossenen Schienen werden durch eigene Pioniere in einstündiger Arbeit ausgebessert, infolge restloser Zerstörung der Ausfahrtweichen nördlich Bahnhof Sol wird eine Weiterfahrt des Zuges verhindert. Unser Infanterie-Spähtrupp stellt fest, daß Annowka und Krassnopolowka vom Feind geräumt, die Bahnlinie selbst ist noch 3 km nördlich Bahnhof Sol unbeschädigt. Zurückgelassene russische Geschütze in Annowka werden durch unsere Pioniere zur Sprengung vorbereitet, dann treffen die Panzergrenadiere des I./Panzergrenadier-Regiment 6 ein und besetzen den Ort. Der Panzerzug schirmt weiteres Vorgehend er Panzergrenadiere nach Norden ab. 14.00 Uhr fährt 10a auf Befehl des Ia III. Panzerkorps nach Bahnhof Artemowsk zurück, da der Kommandierende General den Zug besichtigen und die Besatzung sprechen will. Besichtigung fällt jedoch aus. Vom Ia wird der Auftrag für den 06.02. bekanntgegeben: "Aufklärung der Bahnstrecke Kaganowitschi-Losskutowka-Lissitschansk und behelfsmäßige Versorgung der im Raum nördlich Lopsskutowka eingesetzten Kräfte.".
06.02.1943: Die über Nacht schadhaft gewordene Lok kann in Artemowsk nicht ausgetauscht werden, Fahrt wird mit Schadlok angetreten. Ersatzlok ist auch in Kaganowitschi nicht eingetroffen, dennoch wird Fahrt weiter fortgesetzt. Vier km südlich Losskutowka wird nach müheseliger Fahrt der Zug durch Einweisungsoffizier der 19. Panzer-Division angehalten und (gegen 16.00 Uhr) und zurück nach Kaganowitschi dirigiert. Dort wird die mitgeführte Munition und Verpflegung ausgeladen. Russe sitzt hart nördlich Losskutowka an der Bahnstrecke und drückt von Nordwest auf Bahnstrecke südlich Losskutowka. Schadlok fällt völlig aus.
07.02.1943: Nach Einstellung der Ersatzlok fährt 10a gegen 09.00 Uhr aus Kaganowitschi nach Artemowsk zurück und meldet Rückkehr dem Ia III. Panzerkorps. Ia befiehlt, daß der Kampfzug in Bayrak am Troß Munitionsbestand ergänzt und dringend notwendige Reparaturen an den Kampfwagen im Laufe des 08.02. durchführt. 10a hat sich am 09.02. früh, wieder in Artemowsk zu melden.
08.02.1943: In Bayrak werden die notwendigsten Reparaturen an der Fernsprechanlage durchgeführt, Geschütze überholt, Achslager der Kampfwagen mit neuer Putzwolle und mit Öl versehen, Munition und Verpflegung aufgefüllt. Durch Funk erhält Zug befehl am 09.02., 05.00 Uhr, über Artemowsk nach Annowka zu fahren. Einige Stunden später wird dieser Funkspruch durch einen neuen überholt: "Meldung beim I. Grenadier-Regiment in Blagodatnoje.".
09.02.1943: Der Zug erreicht um 08.15 Uhr Artemowsk und kann zunächst wegen Schadlok nicht weiterfahren. Ersatzlok nicht greifbar. Gegen 10.00 Uhr Funkspruch vom Kampfzug 10b: "Liege bewegungsunfähig im feindlichen Artilleriefeuer, Lok schadhaft, 2 km südwestlich von Krassnotorka". BvTO 1. Panzer-Armee in Gorlowka wird sofort verständigt und um Entsendung einer Lok für Kampfzug 10b gebeten. Kampfzug b gibt SOS-Rufe. nach Rücksprache mit dem III. Panzerkorps erhält 10a die Genehmigung über Nikitowka nach Krassnotorka zu fahren, um gegebenenfalls 10b herauszuholen. Fernmündlich wurde noch Ersatzlok in Nikitowka vorausbestellt. Von dort mit beiden Loks nach Krassnotorka. Bei Eintreffen war aber Kampfzug b bereits durch eine andere Ersatzlok herausgezogen und konnte 10a umgehend nach Artemowsk zurückkehren. Auf der Rückfahrt in Nikitowka telefonisch Waffenmeisterwagen und Restmunition nach Konstantinowka befohlen, da bei Kampfzug b zwei Geschütze und fünf MG ausgefallen sind und Zug nur noch 100 Schuß Artilleriemunition hat.
10.02.1943: Befehl von Ia: "06.00 Uhr einsatzbereit". Da bis 06.30 Uhr kein Einsatzbefehl eintraf, Meldung beim Korps. Besonderer Auftrag lag nicht vor, daher nur in steter Alarmbereitschaft auf Bahnhof Artemowsk. Bemühungen um Munitionsreserve bleiben zunächst erfolglos. Erst am späten Nachmittag Meldung von Geräteunteroffizier: "400 Schuß 7,5-cm und 500 Schuß 10-cm für beide Kampfzüge in Konstantinowka - Armeezuweisung". Kampfzug b wird beauftragt die Munition zu empfangen.
11.02.1943: Um 09.00 Uhr Anruf vom Ia III. Panzerkorps: "Kampfzug a wird dem XXXX. Panzerkorps unterstellt und erreicht Awdejewka". Transport zum befohlenen Zielbahnhof wird von allen Bahndienststellen beschleunigt. Gegen 17.00 Uhr erreicht Kampfzug Awdejewka. Meldung über Eintreffen durch Funk an XXXX. Panzerkorps. Da in Awdejewka keine militärischen Dienststellen vorhanden und von keiner Stelle Verbindung zwecks Einsatz aufgenommen werden kann, wird Bv.TO Heeresgruppe Don angerufen. Vorläufiger Auftrag: "Im Morgengrauen nach Möglichkeit bis Postischewo (Krassnoarmejskoje) vorstoßen und Aufklärung". In der Nacht bestätigt XXXX. Panzerkorps durch Funk diesen Auftrag mit dem Zusatz gleichzeitig Verbindung mit SS-Division Wiking aufzunehmen.
12.02.1943: Um 04.00 Uhr Abfahrt in Richtung Postischewo. Die einzelnen Stationen sind von den Eisenbahnern geräumt, auch von der SS-Division Wiking ist nichts zu bemerken. Der Zug tastet sich langsam weiter vor und stößt ca. 6 km vor Postischewo auf eine Durchlaßsprengung, die eine Weiterfahrt verhindert. Korps und Division sind verständigt. Zug bleibt zur Sicherung weiterer Durchlässe auf Strecke stehen. Erst gegen Mittag stößt das I./SS-Nordland zum Zuge um mit diesem gemeinsam den Ostrand von Postischewo zu erreichen. Da die Sprengung diesen Plan vereitelt, wird der Angriffsbefehl für das I./SS-Nordland wie folgt abgeändert: "Bahnwärterhaus 4 km ostwärts Postischewo ist zu besetzen und Stellung in dieser allgemeinen Linie zu halten. V.B. des Kampfzuges wird zum Feuerschutz mitgegeben". Als Zug zum Restaurieren der Lok zurückfahren muß, werden die noch vorhandenen Durchlässe von Infanterieposten des Zuges gesichert. In Awdejewka steht Bauzug zur Wiederherstellung des Durchlasses bereit.
13.02.1943: Zug übernimmt mit dem inzwischen eingetroffenen Panzerzug 7 die Sicherung der Bauarbeiten und unterstützt die SS mit Artillerie in der Abwehr. Gegen Abend wird die Brücke mit einem Gleis provisorisch fertig gestellt. Am nächsten Morgen soll Angriff wie am 12.02. befohlen starten.
14.02.1943: Kampfzug a steht ab 05.30 Uhr in Bereitstellung. SS-Bataillon hat den Auftrag um 07.15 Uhr mit Panzerzug zum Angriff auf Ostrand Postischewo anzutreten. Im dichten Nebel, Sichtweite nut 50 m, stößt Kampfzug mit ausgeschwärmtem SS-Bataillon langsam vor. Ca 1 km vor Postischewo gerät der Zug in das Sperrfeuer des Feindes. Einschläge liegen dich am Zuge. Gegner ist wegen des Nebels nicht auszumachen. Um dem SS-Bataillon die Überwindung des Sperrfeuerriegels zu ermöglichen, zieht sich der Zug langsam zurück. Wie erwartet folgt das Feuer der feindlichen Artillerie dem Zuge und die SS kann unbehelligt weiter vorstoßen und erreicht auch das befohlene Ziel. Gegner muss in dem Gestrüpp und kleinen Häusern beiderseits des Bahndammes Beobachter zu liegen haben, da sonst Abwehrfeuer nicht so gut liegen konnte. Durchsuchungen aber blieben erfolglos. Infanterie-Spähtrupp stellt fest, daß kurz hinter der beim Angriff erreichten Stele 2 schadhafte Loks stehen, die das Gleis erneut versperren. Der Zug bleibt nach erneutem Vorziehen den Rest des Tages in Lauerstellung.
15.02.1943: Zwischen dem SS-Regiment Westland, nördlich der Bahnlinie und dem SS-Regiment Nordland, südlich der Bahnlinie, besteht eine Lücke von mehreren Kilometern. Kampfzug erhält Auftrag diese Lücke abzuschirmen.  Im ständigen Wechsel mit Panzerzug 7 wird dieser Auftrag durchgeführt. Einzelne Vorstöße des Zuges werden durch schwere Pak und Panzer verhindert. Zug, der zunächst Feuerkampf aufgenommen, zieht in gedeckte Feuerstellung zurück und setzt V.B. aus, der aber durch auftretendem Nebel nicht wirken kann.
16.02.1943: Die Sicht ist zunächst gut. Die Artillerie des Zuges bekämpft in direktem Schuß erkannte Ziele in Postischewo. Zwei Pakgeschütze erwidern das Feuer. Nachdem diese wahrscheinlich zum Schweigen gebracht, setzt Gegner Panzer ein. Zug geht wieder, nachdem V.B. zurückgelassen, in verdeckte Feuerstellung. Aber wiederum auftretender Nebel verhindert die Fortsetzung des Schießens. Bei vorübergehender Besserung des Wetters werden Geschütze auf erkannte Stellungen eingeschossen, so dass später trotz ungünstiger Wetterlage mehrere Feuerüberfälle durchgeführt werden können. Der Gegner antwortet planlos mit Pak und Artilleriefeuer.
17.02.1943: Einsatz wie am vorhergehenden Tage nur mit dem Unterschied, daß Gegner Abwehr durch weitere Geschütze verstärkt.
18.02.1943: Ab 04.15 Uhr in Feuerstellung. Sicht beträgt wiederum nur 300 m. Um 08.00 Uhr Funkspruch der 7. Panzer-Division, daß Zug für diesen Tag unterstellt und beim Angriff der Division von Nordosten auf Postischewo durch Vorstöße auf der Bahn, den linken Angriffsflügel schirmen und durch Niederkämpfen erkannter Feindziele Angriff unterstützen soll. Um 08.15 Uhr fährt Zug auf dem inzwischen fertig gestellten 2. Gleis bis Ostausgang Postischewo vor. Sicht immer noch durch Nebel behindert. Gegner, der dadurch nicht rechtzeitig erkannt werden konnte, eröffnet mit Pak das Feuer. Gleich der 1. Schuß Volltreffer im Geschützwagen (Geschützturm 3) zwei Mannschaften sofort tot, Geschützführer schwer verwundet. Einer der nächsten Schüsse, Treffer in die Rauchkammer der Lok, weitere Streifschüsse auf Wagen 4 und Lok. Zug wehrt sich mit allen Waffen gegen das Geschütz und das noch hinzugekommene Panzerbüchsen- und Gewehrfeuer und kann sich gerade noch mit der eben bewegungsfähigen Lok bis Bahnhof Grodowka zurückziehen. Hier wird sofort Hilfslok eingestellt. Der Zug fährt, da Wetter inzwischen aufgeklärt, in verdeckte Feuerstellung und bekämpft mit Hilfe des V.B. Ziele am Stadtrand von Postischewo. Mit Genehmigung der Division Rückfahrt mit Eintritt der Dunkelheit nach Awdejewka. Ersatzlok wird dort angefordert und eingestellt, Telefonanlagen ausgebessert. Das Geschütz und der Geschützturm selbst sind durch den Volltreffer so beschädigt, daß sie mit eigenen Hilfsmitteln nicht repariert werden können und fällt Geschütz zunächst aus.
19.02.1943: 03.15 Uhr Abfahrt von Awdejewka, 05.30 Uhr in Feuerstellung. Funkspruch von SS-Division Wiking: "Angriff des SS-Regiment Nordland auf die Ortschaft Rog durch Artilleriefeuer unterstützen". V.B. wird ausgesetzt und leitet bis zur Einnahme von Rog das Artilleriefeuer des Zuges. Danach wird Zug nach Grodowka befohlen um dort der SS-Division Wiking zur Verfügung zu stehen.
20. und 21.02.1943: Kampfzug steht befehlsgemäß in Grodowka. Trotz Anbietens kein Einsatzbefehl.
22.02.1943: Zug wird der 333. Infanterie-Division unterstellt und erhält Auftrag, den Ostteil des Bahnhofes Postischewo zu sichern und den Angriff aus westliches Bahngelände zu unterstützen. Eingesprengter Durchlaß kurz vor der Einfahrt des Bahnhofes verhindert wiederum die Weiterfahrt. Ein Bauzug wird sofort herangeholt. Kampfzug 10a übernimmt die Sicherung der Arbeiten. Auf dem 2. Gleis trifft ein Reichsbahn-Ausbesserungszug ein, um die beschädigten und streckensperrenden Loks zu beseitigen. Als der Kampfzug, nachdem er die Lok des Bauzuges im Bahnhof Grodowka vorbeigelassen hatte, die Baustelle wieder erreichte, gingen gerade sämtliche Arbeiter in Deckung. Heftiges MG- und Gewehrfeuer setzte ein. Es wurde festgestellt, daß aus einem Haus ca. 30 m abseits der Bahn auf den Bautrupp geschossen wurde. Das Haus wurde sofort durch Artilleriebeschuss niedergelegt. Als dann aber immer noch aus dem Haus einzelne Schüsse fielen, wurden Infanterie und Pioniere angesetzt. Acht Russen wurden aus den Trümmern hervorgeholt, weitere hielten sich noch in einem tiefliegenden Keller, der der Zerstörung bisher entgangen war. Durch Anbringen einer geballten Ladung wurde auch dieser zerstört. Im ganzen hatten sich hier 14 Mann unter Führung eines Oberleutnants verborgen mit dem Auftrag, hinterlistige Überfälle auf deutsche Soldaten zu verüben. Die Bauarbeiten verliefen nun planmäßig.
23.02.1943: Wiederum Sicherung der Bauarbeiten. Kurz vor Fertigstellung der Brücke Funkspruch der Division : "Sofort nach Debalzewo, unterstellt dem XXX. Panzerkorps, Verbindung mit Bv.T.O. 1. Panzer-Armee aufnehmen". Erhalten in Awdejewka den Befehl die Strecke Debalzewo-Schterowka zu säubern und zu sichern und den Abtransport von 40 Räumungszügen aus Gegend Schterowka zu gewährleisten.
24.02.1943: Nach Eintreffen in Debalzewo Verbindungsaufnahme mit II./Eisenbahn-Pionier-Regiment 6. Von dort verwiesen an Hauptmann Johann Wirth, 4./Feldeisenbahn-Betriebs-Abteilung 9 in Tschernokino, die die Streckensicherung bis Schterowka übernommen hatte. Am Nachmittag Fahrt bis 2 km ostwärts Kokinow. Dort Sicherung einer Baustelle.
25.02.1943: Um 06.00 Uhr Abfahrt mit 4 Räumungsloks bis zum Bahnhof Petrowenki. Der Bahnhof wurde am selben Tag von sämtlichen Zügen restlos geräumt und wurden diese unter dem Schutze des Panzerzuges nach Debalzewo geleitet.
26. und 27.02.1943: Räumung des Bahnhofs Schterwoka unter den gleichen Bedingungen wie am Vortage. Auf Rückfahrt erhält Zug in Petrowenki fernmündlichen befehl am 28.02.1943 Postischewo zu erreichen und sich mit Bv.TO 1. Panzer-Armee in Verbindung zu setzen.
28.02.1943: Auf der Fahrt nach Postischewo fernmündliche Verbindungsaufnahme in Gorlowka mit Bv.T.O. Auftrag: "Streckensicherung Postischewo-Tschaplino gegen noch versprengte Truppenteile und auftretende Banden". Weiterfahrt bis Awdejewka und da Gleisanlagen im Bahnhof Postischewo durch Fliegernagriff zerstört, bleibt der Kampfzug zunächst dort stehen.

01.03.1943: Auftrag: Streckenabsicherung Postischewo-Tschaplino gegen och versprengte Truppenteile und auftretende Banden. Um 04.00 Uhr fährt der Zug nach Postischewo ab, wird aber auf Bahnhof Grodowka aufgehalten, da die Strecke durch Luftangriffe noch immer unterbrochen ist. Erst am Spätnachmittag sind die Gleise wieder hergestellt. Die Fahrt wird, um die Strecke kennen zu lernen, über Postischewo hinaus bis Tschaplino fortgesetzt, das erst um 20.00 Uhr erreicht wird. Zwei Stunden später Rückfahrt nach Postischewo. Als günstigste Ausgangsstellung wird auf dieser Fahrt der Bahnhof Meshewaja festgestellt. Es besteht hier eine Wasserstation und liegt der Bahnhof auf ein Drittel bzw. zwei Drittel der Einsatzstrecke. Mit Erlaubnis des Bv.T.O. wird daher dieser Ort als zukünftige Basis gewählt.
02.03.1943: Um 05.30 Uhr Abfahrt des Zuges zunächst nach Tschaplino. dann zurück bis Postischewo und erreicht gegen 18.00 Uhr wieder Meshewaja. Auf allen Bahnhöfen und Ortschaften wurde Verbindung mit Dienststellen der Wehrmacht und der Reichsbahn aufgenommen, damit bei eventuell auftretenden Banden eine Benachrichtigung des Kampfzuges schnellstens erfolgen kann. Diese Vorsichtsmaßnahme war notwendig, da die zu sichernde Strecke sich über 80 km erstreckt.
03.03. - 08.03.1943: Es werden täglich in unregelmäßigen Zeitabständen Sicherungsfahrten nach Tschaplino bzw. Postischewo durchgeführt. Am 08.03., 14.30 Uhr trifft der Kampfzug b aus dem EAW Saporoshje kommend in Meshewaja ein. Die Einsatzbereitschaft dieses Zuges wird an Bv.T.O. gemeldet. Um 19.00 Uhr Funkspruch der Armee: "Kampfzug b übernimmt die Aufgabe von a, der sich zur Überholung in das EAW Saporoshje begibt.".
09.03.1943: Da beim Kampfzug noch Fahrzeuge mit Verpflegung und Gerät eintreffen müssen, muß die Rückkehr dieser Fahrzeuge abgewartet werden. Eine Sicherungsfahrt nach Postischewo wird noch durchgeführt.
10.03.1943: Um 09.00 Uhr Abfahrt des Zuges nach Saporoshje. Der Troß bleibt in Meshewaja zurück.
11.03.1943: Um 08.30 Uhr erreicht der Zug Saporoshje, kann aber aus betrieblichen Gründen erst um 16.00 Uhr in das Wagenwerk überführt werden. Meldung des Eintreffens an Bv.T.O. und Verbindungsaufnahme mit den Dienststellen der Reichsbahn.
12.03. - 26.03.1943: Die Reparatur des Zuges wird durchgeführt. Noch in der Nacht vom 25. zum 26.03. tritt der Zug, dessen Fertigstellung fernschriftlich an Bv.T.O. gemeldet wird, die Rückfahrt nach Meshewaja an, wo er am 26.03. abends eintrifft. Meldung des Eintreffens durch Funk an die 1. Panzer-Armee.
27.03.1943: 05.00 Uhr Funkspruch der 1. Panzer-Armee: "Kampfzug b wird dem XXX. Armeekorps zur Streckensicherung Artemowsk-Lissitschansk unterstellt. Kampfzug a bleibt in Meshewaja".
28.03. - 31.03.1943: Durchführung von Sicherungsfahrten nach Tschaplino und Postischewo. Während des ganzen Monats treten keine Störungen ein, so daß sich der Eisenbahnverkehr ordnungsgemäß abwickeln kann.

01. - 15.04.1943: Der Zug steht jederzeit einsatzbereit auf Bahnhof Meshewaja und führt in der angegebenen zeit abwechselnd Sicherungsfahrten nach Tschaplino und Postischewo durch. Am 15.04. wird, da Meshewaja und die Strecke westlich davon bis Tschaplino nicht mehr zum Armeebereich zählt, der Zug nach Otscheretino verlegt. Neuer Sicherungsbereich ist die Strecke Postischewo-Jassinowataja.  Am 16. - 23.04.1943: Wiederum Sicherungsfahrten auf der zugewiesenen Strecke. Keine besonderen Vorkommnisse. 24.04.1943: Funkspruch der 1. Panzer-Armee: Sofort Standort Mariupol verlegen. Meldung bei Oberfeldkommandantur. Dieser ab sofort unterstellt. 23.20 Uhr Abfahrt des Kampfzuges von Otscheretino. 25.04.1943: 07.10 Uhr wird Mariupol erreich. Meldung bei Generalmajor Hoffmann, Feldkommandantur 454. Es erfolgt auch in Gegenwart des Kampfkommandanten Major Gerhardus Einweisung in die Aufgabe des Kampfzuges. Lage: Auf der vom Gegner besetzten Seite des Asowschen Meeres wurden Truppenzusammenziehungen, die auf einen Landungsversuch schließen ließen, festgestellt. Der Zug bekam daher zunächst den Auftrag zur Küstensicherung von Stadt und Hafen Mariupol. Ferner wurde der Zug in die Landverteidigung eingereiht, da mit der Möglichkeit gerechnet werden musste, dass der Gegner ostwärts oder westlich der Stadt landen und die Stadt selbst vom Lande aus angreifen würde. Hauptverteidigungspunkt dieses Einsatzes wurde die Rollbahn Mariupol-Rostow, die für den Gegner, vor allen Dingen mit Panzern eine gute Angriffsmöglichkeit bot. 13.15 Uhr erfolgte die Streckenbesichtigung von Mariupol-Stadt und Mariopol-Hafen. Abwehrmöglichkeiten im direkten und indirekten Schuss waren genügend vorhanden. Im Hafen erfolgte erste Verbindungsaufnahme mit dem Hafenkommandanten Kapitän zur See Ernst. Als Basis behielt der Zug den Bahnhof Mariupol, da andere geeignete Abstellmöglichkeit nicht vorhanden war. Der Zug stand, wie auch in den folgenden Tagen, in steter Alarmbereitschaft. 26.04.1943: 07.00 Uhr Fahrt nach Bahnhof Ssartana. Mehrere Feuerstellungen für direktes und indirektes Schießen, insbesondere in Richtung auf die Rollbahn nach Rostow wurden ausgesucht. 27.04.1943: Keine Vorkommnisse. 28.04.1943: 08.15 Uhr Besichtigungsfahrt der Landverteidigungsstellung im Beisein des Kampfkommandanten Major Gerhardus bis Bahnhof Kaltschik. Hierbei wurden weitere Feuerstellungen unter Berücksichtigung der vorhandenen Verteidigungsanlagen festgelegt. 29.-30.04.1943: Keine besonderen Vorkommnisse.

01.05.1943: Unterstellt: Feldkommandantur 454. Auftrag: Sicherung von Stadt und Hafen Mariupol. Um 15.00 Uhr wird dem Panzerzug folgender Befehl der 1. Panzer-Armee übermittelt: "Panzerzug 10a wird wieder Korück 531 unterstellt und übernimmt die Sicherung der Strecke Postischewo-Jassinowataja." 02.05.1943: Um 07.00 Uhr verlässt der Panzerzug Mariupol und trifft um 15.30 Uhr in Awdejewka ein. Da dieser Bahnhof versorgungsmässig sehr günstig liegt, wird nach Rücksprache mit dem Bv.T.O. der 1. Panzer-Armee, Awdejewka als neue Basis gewählt. 03.-05.05.1943: Durchführung der Sicherungsfahrten auf der Strecke Jassinowatajka-Postischewo. Die Ausbildung der Unterführer und Mannschaften wird, nach der, durch die Zeit in Mariupol bedingten Unterbrechung, wieder aufgenommen. 06.05.1943: Auf Grund schriftlichen Befehls des Korück 531 hat sich Panzerzug 10a nach Panjutino, 6 km nordostwärts Losowaja, in Marsch zu setzen und die Überwachung der Strecken Sslawjansk-Krassnograd von Sasykowo bis 4 km südlich Walki und Pawlograd bis Charkow und von Blockposten 421, 5 km westlich Samoilowka bis H.P. Troitschatyj zu übernehmen. Unterstellt der Feldkommandantur 245. 07.05.1943: Um 22.00 Uhr trifft der Zug in Losowaja ein. Nach Meldung beim Ia der Feldkommandantur 245, geht es um 01.45 Uhr nach Panjutino weiter. Der Ia der Feldkommandantur hatte befohlen, daß 10a sich in Panjutino aufhält und jederzeit einsatzbereit ist. Sicherungsfahrten sollen nur auf besonderen Befehl der FK durchgeführt werden. 09.-20.05.1943: Außer reger Fliegertätigkeit, einige Bomben werden auch in der Nähe des Zuges abgeworfen, keine besonderen Vorkommnisse. 21.05.1943: Die F.K. befiehlt eine Kontrollfahrt nach Troitschatyj. Die Fahrt verläuft ohne Vorkommnisse. Weitere Fahrten werden bis 28.05.1943 nicht durchgeführt. 29.05.1943: Anruf des Generals der FK. Kampfzug zur Besichtigung des Stützpunktes Orekel sofort nach Losowaja kommen. Nach Eintreffen des Generals wird die Fahrt nach Orekel fortgesetzt, welches 00.30 Uhr erreicht wird. Die Rückfahrt wird 05.30 Uhr angetreten. Noch am 29.05. abends trifft ein Funkspruch der F.K. ein, daß Kampfzüge 10 a und b ab sofort dem Wehrmachtsbefehlshaber der Ukraine unterstellt sind. Abmarschbefehl folgt schriftlich durch General des Transportwesens. Kurz vor der befohlenen Sicherungsfahrt nach Orekel Anflug eines fdl. Bombers, der nach Abwurf einiger Leuchtfallschirme mehrere Bomben in die Nähe des Zuges setzt. Schaden tritt nicht ein. 31.05.1943: Die Bv.T.O.-Aussenstelle Losowaja übermittelt um 11.45 Uhr folgenden befehl: Zug sofort nach Lubitow bei Kowel in marsch setzen. Nach verladen der Fahrzeuge und des Gerätes wird die Fahrt um 16.00 Uhr angetreten.

01.06.1943: Verlegungsfahrt. Poltawa wird erreicht. Restaurierung der Lok. 02.06.1943: 11.00 Uhr Ankunft Kiew. 23.45 Uhr Korosten erreicht. 03.06.1943: Weiterfahrt. Um 20.50 Uhr trifft der Zug in Kowel ein, Weiterfahrt nach Lubitow wird für den nächsten Tag 05.00 Uhr festgesetzt, aber um 23.00 Uhr wird der Kommandant von der Bahnhofskommandantur angerufen und ihm erklärt, daß er nicht weiterfahren soll, da der Zug wahrscheinlich für Kowel bestimmt sei. Es wird vorgeschlagen, am nächsten Morgen, 04.06.1943  mit der Feld-Kommandantur Kowel 620 Verbindung aufzunehmen. 04.06.1943: Meldung um 09.30 Uhr bei der Feld-Kommandantur 620. Zunächst scheint alles geklärt. Marschziel Lubitow muß ein Fehler sein, denn nach Kowel ist ein Panzerzug bestimmt und da Lubitow im Bereich der Feld-Kommandantur liegt, kann es sich nur um 10a handeln. Die Lage wird im Gebiet als sehr ernst geschildert, die Banden nehmen überhand, sie gefährden den Nachschub und die Versorgung aus dem Lande. Ganze Landteile können von einzelnen Deutschen nicht mehr betreten werden, sogar Streifen werden abgeschossen. Es gibt vor allen Dingen zwei Strömungen. Einmal die sowjetischen Banden und dann die Banderabewegung die eine freie Ukraine verlangt, beide sind äußerst stark und gefährlich. Die Banderabewegung z. B. fordert alle Landesbewohner auf, die deutschen Arbeitsstätten zu verlassen und sich der Bewegung anzuschließen, andernfalls mit Erschießen gedroht wird. Viele Einwohner haben schon dem Rufe Folge geleistet. Die Aufgabe lautet daher: Ortschaften die in Händen der Banden sind, zu vernichten. Eine genaue Anweisung und Planung soll später erfolgen, daher zunächst abwarten. 05.06.1943: Am 05.06.1943 wird auf Feld-Kommandantur erklärt, daß doch noch ein anderer Panzerzug nach Kowel kommt, bis zum Eintreffen desselben soll Zug noch dableiben, da niemand weiß, welcher Zug nun eigentlich für Kowel bestimmt ist. Kommandant ruft daher WBU in Rowno an und erfährt, daß Panzerzug 10a Sarny als Bestimmungsort hat. Auf Befehl der Feld-Kommandantur bleibt Zug aber noch in Kowel. nachdem, Panzerzug 62 eingetroffen ist, erhält 10a am 06.06.1943 mittags den Abmarschbefehl nach Sarny. 06.06.1943: Da die Strecke bei Dunkelheit aber nicht befahren werden darf, kann die Abfahrt erst am 07.06.1943 erfolgen. 07.06.1943: 07.30 Uhr Abfahrt nach Sarny. 13.45 Uhr Meldung beim Reserve-Grenadier-Regiment 76, Sarny. Die Lage ist die gleiche wie in Kowel. Der Kommandeur des Regiments ist über die Verstärkung durch den Panzerzug sehr erfreut, da seine eigenen Kräfte sehr schwach sind. Der Einsatz soll baldigst genau festgelegt werden. Der Zug stellt sich einsatzbereit im Bahnhofsgelände Sarny auf. 07. - 10.06.1943: Da größere Banden in Nähe der Bahn und der Reichweite der Geschütze nicht gemeldet werden, findet kein Einsatz statt. 11.06.1943: Kampfzug wird nach den Stützpunkt Rokitnow befohlen (ca. 42 km ostwärts Sarny), da dort ein Angriff größerer Banden für die Nacht erwartet wird. Eintreffen in Rokitnow 15.00 Uhr. Schussfeld und Feuerstellungen werden ausgesucht und der Zug in Lauerstellung aufgestellt. Es findet kein Angriff statt. Zug wird vom Regiment nach Sarny zurückgerufen. 12.06.1943: 14.30 Uhr Ankunft in Sarny. 13. - 17.06.1943: Zug steht auf Bahnhof Sarny einsatzbereit. Einsatzbefehl erfolgt nicht. Am 17. gegen 22.00 Uhr trifft Befehl der Ober-Feld-Kommandantur Luzk ein, daß Zug nach Kowel verlegt wird. Meldung bei Eintreffen bei Feld-Kommandantur 620 Kowel.´18.06.1943: am 18.06.1943 erreicht der Zug Kowel, dem Kommandanten wird bei Meldung erklärt, daß Zug bis 26.06.1943 weiterhin dem Reserve-Grenadier-Regiment 76 zur Sicherung der Strecke Kowel-Sarny unterstellt bleibt. 19.06.1943: Durch Befehl des Regiments-Kommandeurs wird der Zug unverzüglich nach Sarny zurückgerufen. Rückfahrt um 19.00 Uhr. Der Tross bleibt in Kowel zurück. Gegen 22.30 Uhr fährt der Zug zwischen Reduta und Polska-Gora, 800 m vom Stützpunkt Reduta entfernt, auf eine Mine. Trotz dem Minenschutzwagen vor dem Kampfzug detoniert sie erst unter der ersten Achse des Artillerie-Wagens a2. Bei einer Geschwindigkeit von nur 15 km in der Stunde entgleist der Geschütz- und Flak-Wagen.5 Mann werden verwundet, wovon 2 bei der Truppe verbleiben. Mit eigenen Kräften wird der Flakwagen aufgegleist, während der Geschützwagen erst nach Eintreffen eines Hilfszuges aus Sarny aufgegleist wird. Die Arbeiten dauern die ganze Nacht über an. 20.06.1943: Gegen 09.00 Uhr kann der Zug die Fahrt fortsetzten. 12.00 Uhr Eintreffen in Sarny und sofortige Weiterfahrt auf Befehl des Regiments-Kommandeurs, Oberstleutnant Cunow, zu dem 9 km von Sarny entfernten Bahnhof Straschow zur Verstärkung des dortigen Stützpunktes. 21.06.1943: Unternehmen der Infanterie des Panzerzuges, verstärkt durch eine Gruppe des Stützpunktes Straschow und einem Jagdkommando aus Sarny. Es wird ein Waldgebiet 2 km nördlich der Bahnlinie gesäubert. Drei Lagerplätze der Banditen sind bekannt. Das Vorgehen in dem stark versumpften Gelände wird durch Artillerie des Panzerzuges unterstützt. Leitung des Artillerie-Feuers durch Funk. Vor Erreichen der Lagerplätze sind diese bereits fluchtartig von den Banditen verlassen. 22.06.1943: Kampfzug wird nach Rufalowka befohlen. Abfahrt 06.00 Uhr. Auftrag: Unterstützung des Vorgehen zur Entsetzung des von starken Bandenkräften angegriffenen Polizeistützpunktes Wladimierci, der 12 km von der Bahnlinie entfernt ist. Es kommt nicht zu einem Artillerie-Einsatz. Gegen 19.00 Uhr Rückkehr nach Sarny. Die Nacht über Einsatzbereitschaft auf Bahnhof. 23.06.1943: 09.00 Uhr Abfahrt nach Straschow. In einem Waldgebiet 3 km nordostwärts der Slucz-Brücke sind Banditen gemeldet. Die Infanterie des Zuges mit dem Jagdkommando aus Sarny durchkämmt den Waldstreifen ohne auf Widerstand zu stoßen. Anschließend Rückkehr nach Sarny. 24.06.1943: Kein Einsatzbefehl. Instandsetzung des Kampfzuges. Am Nachmittag beladen von 2 zusätzlichen Minenschutzwagen mit Sand an der Slucz-Brücke. Rückkehr gegen 19.00 Uhr. 25.06.1943: In der Nacht um 01.30 Uhr wird die Bahnlinie Sarny-Straschow zwischen km 47 und 48 von 3 Seiten von Banditen angegriffen. Um 02.00 Uhr ruft Leutnant Groß, Stützpunkt Straschow, den Panzerzug an und bittet um Feuerunterstützung. Der Zug bezieht 1,5 km ostwärts der Slucz-Brücke Feuerstellung. 03.45 Uhr ist Telefonverbindung mit Stützpunkt Straschow wieder aufgenommen, der Feuer auf den Wald hart nördlich der Bahnlinie zwischen Bahnkilometer 47 und 48 anfordert. Der Zug feuert mit sämtlichen Geschützen auf gemessener Kartenentfernung 4400. Seitlich liegen die Schüsse gut, entfernungsmässig auf Grund der Ungenauigkeit der Karte zwischen 800 und 1000 m zu weit. Die tatsächlich erschossene Entfernung beträgt 3200. Auf diese kurze Entfernung war es nur noch möglich mit einer Kanone zu schießen. Kürzeste Schussentfernung für Haubitze beträgt 4100. Auf Anforderung der Infanterie wird dann das Feuer 500 m südlich der Bahnlinie verlegt, wo ein Banditentrupp sich an die Bahnlinie heranzuarbeiten versucht. Durch das gut liegende Feuer der Artillerie wird dieses verhindert. Nach einstündigem Feuergefecht waren die Banden vertrieben und Angriff auf die Bahnlinie abgewiesen. Wie die Infanterie bestätigt, wurde dieser hauptsächlich durch den Einsatz des Panzerzuges abgewehrt. Gegen 05.00 Uhr Rückkehr nach Sarny. 26. - 27.06.1943: Kein Einsatzbefehl. Der Troß wird durch Funkspruch nach Sarny befohlen, da der Zug bis 04.07.1943 der Einsatzgruppe Cunow unterstellt ist. 27.06. Abends Ankunft des Trosses. 28.06.1943: Einsatzbefehl an Panzerzug. 02.45 Uhr Abfahrt nach Biala. Angriff einer starken Bandengruppe auf den Stützpunkt Biala an der Strecke Sarny-Luminiec. In Stärke von ca. 1.000 Mann überschreiten die Banditen die Bahnlinie zwischen 00.00 Uhr und 03.00 Uhr auf einer breite von 5 - 6 km. Panzerzug kommt erst nach Beseitigung von 4 Sprengstellen und Ausbau von 8 Minen gegen 11.00 Uhr bei dem angegriffenen Stützpunkt an. Es werden Druckminen mit elektrischer Zündung und Erschütterungsminen ausgebaut. Während das groß der Bande über die Bahnlinie zog, wurde der Stützpunkt Biala durch Pakfeuer einer 4,7-cm-Kanone, einem schweren Granatwerfer und mehreren leichten MG niedergehalten. Die Sprengstellen waren so frühzeitig vor dem angegriffenen Stützpunkt angelegt, daß auch die Artillerie des Panzerzuges nicht wirken kann. Zug kehrt gegen Abend nach Sarny zurück. 29. - 30.06.1943: Kein Einsatzbefehl. Ausbildung getrennt nach Waffengattungen, Zug bleibt einsatzbereit im Bahnhof Sarny.

01.07.1943: Auf Befehl der Ober-Feld-Kommandantur 579 Luzk wird der Panzerzug wieder der Feldkommandantur 620 Kowel unterstellt.
02.07.1943: Gegen 15.00 Uhr Eintreffen in Kowel. Meldung bei der Feld-Kommandantur. Einsatzbefehl für den 03.07.1943 wird sofort ausgegeben: Der Ort Zburaz an der Strasse Kowel-Brest ist von Banditen besetzt. In Zusammenarbeit mit Polizei und einer Luftwaffeneinheit und Kosaken soll dieser Ort überraschend angegriffen werden.
03.07.1943: Der Zug fährt nach dem Bahnhof Maloryta. Dort Verbindungsaufnahme mit der Polizei und der Luftwaffeneinheit. Der genaue Einsatzbefehl für den 04.07.1943 wird festgelegt.
04.07.1943: Um 04.00 Uhr morgens setzt sich die Kampfgruppe verladen auf 2 Lkw und einem Traktor mit 2 Anhängern in Marsch. Der Infanterie-Zug des Panzerzuges stößt auftragsgemäß nach 15 Minuten Fahrt durch Zburaz und besetzt den Westrand des Dorfes, sperrt den Ausgang nach Westen, Nordwesten und Südwesten. Der 2. Zug der Polizei kommt auf der stark versandeten Strasse langsamer vorwärts und erreicht erst den Südwestenausgang von Zburaz als der 1. Zug die hier in den Wald geflüchteten Banditen unter lebhaftes Gewehr- und MG-Feuer nimmt. Ein Teil der Banditen bleibt getroffen liegen. Der 3. Zug, der auf dem Traktor verladen ist, kommt erst eine Stunde später an dem befohlenem Ziele an, da der Traktor im Sande stecken bleibt. Durch das verspätete Eintreffen des 3. Zuges am Nordost- und Ostausgang des Dorfes gelingt es ca. 30 Banditen an dieser Stelle zu entweichen. Die auf dem Nordwestrand zur Sicherung eingesetzte Gruppe des 1. Zuges nahm die Banditen auf einer Entfernung von über 1.000 m unter Feuer, worauf sich diese durch die Kornfelder auf dem nahe gelegenen Waldrand zurück ziehen. Insgesamt werden bei dem Feuergefecht des Infanteriezuges des Panzerzuges 15 Banditen unschädlich gemacht. Das Vorgehen und den Rückmarsch der Kampfgruppe sichert die Artillerie des Zuges.
05.07.1943: Zug führt um 07.30 Uhr unmittelbar hinter dem fahrplanmäßigen Urlauberzug aus Zablocie in Richtung Kowel ab. 1 km südwestlich von Dubeczno bezieht Zug Feuerstellung und beschießt auf 8 km Entfernung dem Ort Krymno. Es ist gemeldet, daß sich dort Banditen aufhalten, daß die Bevölkerung mit den Banditen zusammenarbeitet und den Ablieferungspflichten nicht nachkommt. Bei Anforderung von Arbeitskräften aus diesem Dorfe erscheinen keine Leute.
Aus demselben Grunde wird der Ort Siedliszce unter Artilleriefeuer genommen. Durch Vertrauensleute wird der Bevölkerung der Grund der Beschießung mitgeteilt und dazu gesagt, dass bei weiterer Zusammenarbeit mit den Banditen die Dörfer vollkommen zerstört werden. Da ein weiteres Unternehmen des Panzerzuges gegen das Dorf Szajno geplant ist, wird ein Gleis der Strecke zwischen  St. Myzowo und St. Moszezona gesperrt.
Die Infanterie des Panzerzuges geht mit drei Gruppen auf das Dorf zu, das nach Aussagen von Vertrauensleuten ein ausgesprochenes Banditendorf ist. Nach Heranarbeiten der Infanterie bis auf 500 m an den Dorfrand, setzt schlagartig das Artilleriefeuer des Zuges ein. Die Banditen versuchen nach allen Seiten aus dem Dorf zu entweichen und flüchten in die Kornfelder. Durch das schnelle Nachstoßen der Infanteriegruppe gelingt es im Dorf 5 Banditen unschädlich zu machen, wobei 10 Gewehre erbeutet werden. Da die Kräfte für die Verfolgung der Banditen in den Kornfeldern und im Walde zu schwach sind, beschränkt sich das Unternehmen auf eine gründliche Durchsuchung des Ortes. Es werden Handgranaten, Pistolen- und Gewehrmunition gefunden. Die Häuser in denen Munition gefunden wird, werden in Brand gesteckt. Um 16.30 Uhr Rückkehr des Infanteriezuges. Nachdem die letzte Sicherungsgruppe den Ostausgang Szajno verlassen hat, erhält sie schlagartig einsetzendes Gewehr- und MG-Feuer von einer 1500 m entfernten Anhöhe. Es sind ca. 15 Banditen mit 2 le. MG`s. Die Sicherungsgruppe erwidert das Feuer der Banditen. Die Artillerie des Zuges beschießt die von den Banditen besetzte Anhöhe. Das Feuer der Banditen verstummt bald. Die eigene Infanterie wird eingezogen. Verluste keine. Gegen 19.00 Uhr Rückkehr nach Kowel.
06.-09.07.1943: Keine Einsatzbefehle. Dringende Instandsetzungsarbeiten am Zuge ausgeführt. Am Nachmittag Einsatzbesprechung bei Feldkommandantur 620: Zug erhält den Auftrag ein Unternehmen gegen Maly- und Wielki-Polska zu unterstützen. 20.00 Uhr Abfahrt nach Holoby.
10.07.1943: 03.30 Uhr Weiterfahrt bis Swidniki. Von hier aus Überwachen des Vorgehens einer Einsatzgruppe mit Polizeikräften. Keine Vorkommnisse, gegen 10.00 Uhr Rückfahrt nach Kowel.
Auf Befehl der 0ber-Feldkommandantur 579 wird der Panzerzug sofort wegen Notstand auf der Strecke Kowel-Sarny dem Reserve-Grenadier-Regiment 76 unterstellt. Auftrag: Unterstützung eines Unternehmens gegen ein Waldlager der Banditen bei Straschow, 3 km nördlich der Bahnlinie. Abfahrt 13.15 Uhr nach Sarny. Ankunft 21.45 Uhr.
11.07.1943: 12.00 Uhr Abfahrt nach Straschow. 1 km ostwärts des Bahnhofes ist ein Güterzug mit 5 Wagen durch Minenexplosion entgleist und verhindert die Weiterfahrt. Vom Zuge aus wird das Waldlager der Banditen mit Artillerie beschossen, da die genaue Lage bekannt ist. Ein anderes Lager, 8 km nördlich der Bahnlinie, wird ebenfalls durch Artilleriefeuer mit Erfolg beschossen. Gute Trefferlage wurde von Vertrauensleuten gemeldet. Da keine weiteren Einsatzmöglichkeiten vorhanden sind kehrt Zug um 15.00 Uhr nach Sarny zurück. Da Panzerzug 10b in Sarny ohne Einsatzbefehl steht wird 16.00 Uhr die Rückfahrt nach Kowel angetreten. 20.00 Uhr Ankunft in Polska-Gora. Kurz vorher wurde der dortige Stützpunkt aus einem 5oo m entfernten Wald mit MG's beschossen. Abstreuung des Waldrandes und Hintergeländes mit Artillerie und Flak. Die Nacht über herrscht Ruhe. Die Nachtstreifen des Stützpunktes werden nicht mehr beschossen. Zug verbleibt die Nacht über in Polska-Gora.
12.07.1943: Beim Stützpunkt laufen Meldungen der Bevölkerung ein wonach die durch die Bombardierung von Koluzia geflüchteten Banditen in Stärke von 200 - 250 Mann mit Fahrzeugen bei Polska-Gora von Norden nach Süden über die Bahnlinie ziehen wollen. Durch Artilleriefeuer des Zuges wird ein überschreiten der Bahnlinie verhindert. Die Banditen ziehen sich fluchtartig 12 km hinter der Bahnlinie zurück. Durch eine Streife des Stützpunktes wurden in dem beschossenen Wald 26 Tote festgestellt. 09.50 Uhr Weiterfahrt in Richtung Kowel. 2 km hinter dem Bahnhof bei km 127 fährt der Zug bei 10 km Stundengeschwindigkeit auf eine Mine. 4 der vorderen Minenschutzwagen entgleisen. Mit eigenen Kräften werden sämtliche Wagen bis 15.30 Uhr aufgegleist. Panzerzug ist unbeschädigt und. bleibt einsatzfähig. In Maniewicze werden 3 der beschädigten Wagen abgestellt. Die Strecke hinter M. ist durch Entgleisung einer Lok und eines G-Wagens gesperrt. Aufgleisung wird durch den Zug unterstützt. Inzwischen kommt von Polska-Gora ein Anruf, daß der Stützpunkt wieder mit MG's beschossen wird. Mit der Haubitze werden zwei Wegekreuzungen und der Waldrand 5oo m westlich Polska-Gora beschossen. Gute Lage der Schüsse wird durch den Stützpunkt bestätigt. Inzwischen ist die Streckt nach Kowel wieder befahrbar. 21.50 Uhr Anhängen an einen Hilfszug der ebenfalls von Maniewicze nach Kowel will.
13.07.1943 - 15.07.1943: Ankunft um 01.00 Uhr in Kowel ohne Zwischenfälle.
Oberleutnant Schubert, Panzerzug 31, übernimmt die Führung des Zuges für den nach Warschau zurückkommandierten Hauptmann Pierstorff. Dringend notwendig gewordener technischer- und Arbeitsdienst wird ausgeführt. Am Nachmittag Einsatzbefehl der Feldkommandantur 620 wonach der Zug in Zusammenarbeit mit Sicherungs-Bataillon 552 und mehrerer kleinen Kosakeneinheiten des Kommandantur-Bereiches einen Vergeltungsschlag für die auf die Stützpunkte Turzysk und Russyn erfolgten Banditenangriffe und die am 15.07. nachmittags durch Banden in Turzysk und Umgebung erfolgte Hinmordung von Polenfanilien führen soll. Bandenmitglieder sind gefangen zu nehmen, Waffen und Munition sicherzustellen, jeglicher Widerstand ist zu brechen.
11.07.1943: 00.30 Uhr Abfahrt von Werbka. Anschließende Weiterfahrt vom Hauptbahnhof Kowel im Schlepp eines Güterleerzuges bis Torzysk. Ankunft in T. 02.30 Uhr. Die Infanteriegruppen des Panzerzuges und des Sicherungs-Bataillons 552 umstellen Turzysk und riegeln es nach allen Seiten ab. Jagdzug Holoby, Kosaken und Polizei durchsuchen den Ort unter Feuerschutz des Zuges. Gewehrfeuer aus dem Nordteil von S. wird durch Kampfzug zum Schweigen gebracht. Säuberung des Dorfes schreitet fort. Verschiedentlich Gewehrfeuer aus Häusern. Die Häuser werden angezündet. In mehreren brennenden Häusern kommt Munition zur Explosion. Aus einigen Häusern ostwärts der Bahnlinie vereinzeltes Gewehrfeuer. Durch Artillerie werden diese Gehöfte in Brand geschossen. Beendigung des Unternehmens gegen 08.00 Uhr. 08.00 Uhr Rückfahrt nach Kowel. während der Fahrt werden noch einige Banditenschlupfwinkel unter Artilleriefeuer genommen. Ankunft in Kowel um 13.00 Uhr. Bei Meldung auf Feldkommandantur 620 neuer Einsatzbefehl: Panzerzug 10a auf Zusammenarbeit mit Einheit Stuckart angewiesen, versucht in überraschendem Zugriff einige durch Vertrauensmänner und andere Aussagen besonders belastete Personen in Ochwada festzunehmen.
17.07.1943: 00.00 Uhr Abfahrt ab Werbka. Vom Hauptbahnhof Kowel Weiterfahrt im Schlepp eines Güterzuges bis Ochwada. 03.00 Uhr Ankunft in 0. Ausbooten der Infanterie. Allen Gruppen gelingt es, ihre Aufgabe zu erfüllen und die durch die Feldkommandantur befohlenen Personen festzunehmen. In einem Hause wird Infanteriemunition sichergestellt, daß Haus angezündet. Rückfahrt nach Kowel um 9.00 Uhr. Während der Rückfahrt wird in Turzysk-Süd die durch Verbindungsmänner gemeldete Schreibstube der Banditen und ein Haus, welches nächtlichen Zusammenkünften dient, durch Art.-Feuer zerstört. Um 15.00 Uhr Ankunft in Kowel.
18.07.1943: Arbeitsdienst.
19.07.1943: Befehl der Feldkommandantur 620: Einsatz auf Strecke Kowel - Brest zur Bekämpfung einiger bekannter Waldlager der Banditen, die bisher wegen völlig versumpftem Gelände nicht überraschend und daher nicht mit Erfolg angegriffen werden konnten, um 22.00 Uhr Abfahrt nach Maloryta.
20.07.1943: Ankunft in M. um 3.00 Uhr, 3 km nördlich M. ist die Strecke durch einen, auf eine Mine gefahrenen Güterzug, gesperrt. Der Panzerzug kann nur bis zur Unfallstelle fahren und durchsucht mit ausgebooteten Teilen das 3 km entfernte Dorf Lewel erfolglos nach Waffen und Munition. Gegen 9.00 Uhr Rückkehr nach M. Zwischen M. und Zablonie werden bekannte Banditenwaldlager mit Art. beschossen. Zug verbleibt die Nacht über in M.
21.07.1943: 02.30 Uhr Rückfahrt nach Kowel. Unterwegs werden 2 Dörfer in der Nähe der Bahnlinie auf Waffen und Munition ohne Erfolg durchsucht. Ankunft in K. um 14.00 Uhr.
22. - 25.07.1943: Durchführung technischer Arbeiten und Arbeitsdienst. Durch Feldkommandantur 620 ergeht Befehl: Zug übernimmt die Sicherung des Raumes zwischen Kowel - Wladimir, in dem stärkere Bandentätigkeit, insbesondere bei Turzysk, festgestellt wurde. 23.15 Uhr Abfahrt ab Werbka, 02.30 Uhr Ankunft in Turzysk.
26.07.1943: Nach Meldung der Bahnmeisterei Kowel besteht über Turzysk hinaus keine Verbindung mehr. Weiterfahrt in Richtung Wladimir. Etwa 1 km südlich T. sind die Schienen ausgerissen und der Oberbau zerstört, die Telefonleitungen zerschnitten. Durch ausgebootete Infanterie, die längs der Bahn bis Obenize vorgeht, werden noch 3 weitere Gleissprengungen festgestellt. Zur Behebung der Gleissprengungen sollen aus den Häusern 200 m westlich der ersten Sprengstelle Zivilisten zum Arbeiten herangezogen werden. Es wurde aber festgestellt, daß sämtliche Häuser leer waren. Beim Durchsuchen wurde eine Funkanlage gefunden, worauf der ganze Ort durchsucht wird. Mehrere Häuser, in denen Munition gefunden wird, werden in Brand gesteckt wobei Detonationen anzeigen, daß noch mehr Munition versteckt war. Während des Tages wird Sicherung der Bauarbeiten an der Strecke übernommen, die gegen 19.00 Uhr beendet sind. Der erste, nach Freiwerden der Strecke in Richtung Wladimir, gegen 20.00 Uhr abfahrende Güterzug wurde in Gegend der Baustelle beschossen. Durch den Panzerzug, der sofort nachfährt, wurde beiderseitig der Bahnlinie das Gelände mit Art., Flak und MG's abgestreut. Von 23.00 Uhr wird die Sicherung der Strecke bis Obenize durchgeführt.
27.07.1943: Die Nacht und der Tag verläuft ruhig. Abfahrt ab T. 12.30 Uhr, Ankunft Kowel 14.00 Uhr. In der Zeit vom 25. - 27.07.1943 wurde ein Art.-Wagen des Kampfzuges in Holoby zur Verstärkung des dortigen Stützpunktes eingesetzt. Durch Einsatz von Polizei und SS-Truppen sollten Banden von Südwesten nach Norden über die Bahnlinie gedrängt und bekämpft werden. Da das Unternehmen nicht planmäßig durchgeführt werden konnte, kam es in Holoby zu keinem Einsatz. Oberleutnant Röming übernimmt wieder die Führung des Zuges.
28. - 31.07.1943: Arbeitsdienst und Vorbereitung der Trennung beiden Kampfzüge.

Kampfzug b:

01.02. - 04.02.1943: Kampfzug erhält von Armee-Abteilung Fretter-Pico die Genehmigung wegen dringend notwendig gewordener Bremsreparaturen, Ausbau des neu hinzu gekommenen Geschützwagens b 5 und wegen Läuse- und Krätzefälle sich in Debalcewo zu restaurieren. Während des Aufenthaltes beteiligt sich Flak rege an der Fliegerabwehr.
05.02.1943: Am Nachmittag Funkspruch der Arme-Abteilung Fretter-Pico, daß Zug dem XXXX. Panzer-Korps unterstellt und Konstantinowka erreichen soll. Die Abfahrt verzögert sich bis Mitternacht, da Gleisanlagen im Bahnhofsgelände durch Bomben zerstört.
06.02.1943: Zug trifft gegen 03.00 Uhr in Konstantinowka ein und meldet dieses durch Funk dem XXXX. Panzer-Korps. Um 13.00 Uhr Anruf des 01, daß Zug der 11. Panzer-Division unterstellt und sogleich ein Offizier dieser Division zur Einweisung zum Bahnhof käme. Angekündigter Offizier trifft aber erst mehrere Stunden später ein. Daher erst um 16.40 Uhr Abfahrt nach Kondratjewka, wo gegen 17.00 Uhr Hauptmann Richter, Panzer-Grenadier-Regiment l10, auf, Befehl der Division eintrifft und die Führung übernimmt. Vor Kondratjewka erfolgt Verbindungsaufnahme mit Oberst Albert Henze, Kommandeur Panzer-Grenadier-Regiment l10, dem der Zug unterstellt ist. Auftrag: Zug fährt bis zu der vordersten Linie, wartet dort bis zum Morgen und fährt dann Angriff der Division mit." Wegen Streckensprengung ist eine Weiterfahrt unmöglich.  Pioniere sind bereits zum Ausbessern eingesetzt.
07.02.1943: Um 5.30 Uhr fährt der Zug bis ein km südlich Kondratjewka vor. Hier muß ein weiterer das Gleis unterbrechender Trichter erst wieder ausgebessert werden. Danach fährt der Zug sogleich in Kondratjewka ein, erreicht und überholt die vordersten Panzergrenadiere und Panzer. Schwache ostwärts der Bahnstrecke aus Kondratjewka weichende Feindkräfte werden mit Flak und MG bekämpft. Der Zug fährt als Angriffsspitze der 11. Panzer-Division weiter vor. Um 7,55 Uhr wird im Wäldchen l000-1500 m nördlich Kondratjewka stärkere Kampfgruppe auf nahe und nächste Entfernung mit allen Waffen bekämpft und zerschlagen. Vom Zuge aus konnten allein gegen 20 Tote festgestellt werden. Ss müssen jedoch erheblich größere Feindverluste angenommen werden, da Buschwerk die Sicht stark behindert. Anschließend bekämpft Artillerie auf  1500 -2000 m, westlich der Bahnstrecke nach Nordwest zurückweichenden Gegner. Der Vorstoß des Kampfzuges reißt Panzergrenadiere mit und läßt Angriff zügig Raum gewinnen. Um 08.25 Uhr schweres Pakfeuer aus Richtung Drushkowka. Der Oberbauwagen b 6 erhält mehrere 7,62 cm -Treffer. Ein Rad der ersten Hinterachse des Wagens wird von einem schweren Geschoß fortgerissen. Die Achse entgleist. Der Zug Rann nicht weiter vor fahren und schleppt sich langsam, vom Feuer der Pak verfolgt, nach Bahnhof Kondratjewka zurück. Auf dem Bahnhof wird der beschädigte Tagen ausrangiert. Da keine Wasserstation vorhanden ist, muß die Bevölkerung den Wassertender mit Eimern auffüllen. Um 15.30 Uhr fährt der Zug wieder vor. Eine neue Sprengstelle wird ausgebessert. Inzwischen trifft auf Bahnhof Kondratjewka eine angeforderte Ersatzlok ein und fährt deshalb der Zug nach K. zurück. Um 21.45 Uhr wird wieder gegen Drushkowka vorgefahren.
08.02.1943:
Im Morgengrauen erreicht der Zug Drushkowka. Der Südausgang ist durch Bombentreffer gesperrt. Zur Ausbesserung wird die Bevölkerung herangezogen ebenfalls wird der Tender, wie überhaupt während der ganzen Einsätze, mit Eimern durch die Bevölkerung gefüllt. Um 07.15 Uhr Verbindung mit Oberst Albert Henze aufgenommen. Auftrag: " Zug hält sich dicht an vorderste Linie und unterstützt Angriff". Erst um l3.15 Uhr ist Schadstelle ausgebessert und Vorfahrt möglich. Gegen 13.45 Uhr werden nördlich Drushkowka drei kleinere einseitige Sprengstellen überfahren. Eine vierte beiderseitige Sprengstelle (links 4o cm, rechts 9o cm) wird, da Leutnant Esch Verantwortung ablehnt, auf ausdrücklichen Befehl von Hauptmann Richter ebenfalls überfahren. Dabei wird Zug beschädigt - techn. Bericht vom 21.02.1943 Brieftg.B.Kr. 27/43 geh. - . Um 05.15 Uhr bekämpft die Artillerie des Zuges eine im Ostteil Krassnotorka stehende russ. Batterie und bringt sie zum Schweigen. Das Zurückgehen einzelner fdl. Schützen wird beobachtet. Daraufhin stößt Zug in Krassnotorka hinein vor und findet hier keinen Feindwiderstand. Eigene Infanterie westlich der Bahnlinie besetzt nur Südteil des Ortes. Angeforderte Ersatzlok trifft zunächst nicht ein, da der Lokführer das Überfahren der Sprengstellen ablehnt. Während der Nacht bessern Eisenbahn-Pioniere einer anderen Einheit die Strecke aus.
09.02.1943: In der Nacht besetzt der Feind wieder die Stadt und dringt bis zum Südteil vor. Der Zug fährt daraufhin um 05.55 Uhr einen Gegenangriff bis tief in den Gegner hinein und bekämpft ihn mit allen Waffen. Er erhält starkes Inf.-Feuer, besonders auch von Panzerbüchsen (18 Durchschüsse).  Es gelingt in langsamer Fahrt oder im Halten den vorgedrungenen Feind aufzureiben. Allein in der Nähe des Bahndammes wurden 40 Tote gezählt. Jetzt greift auch weiter zurück stehende Artillerie des Feindes in den Kampf ein. Um 06.10 Uhr erhält die Lok Treffer und verliert sehr schnell Wasser, sie kann den Zug nur noch 1000 m zurückschleppen. Das Feuer muß dann sofort hinausgeworfen werfen. Auf dem Funkwege wird Kampfzug a verständigt, der sofort die Inmarschsetzung einer Ersatzlok veranlasst. Auf 1500 m beschießt die Art. weiterhin Mitte und Nordrand der Stadt. Später bedankt sich Hauptmann Walter Polzin, Kommandeur II./Gren.Rgt. 679, für das sehr gut gelegene Feuer. Im weiteren Vorlauf des Vormittags nähert sich das fdl. Art.Feuer immer mehr dem bewegungsunfähigen Zuge. Eigene Inf. meldet angreifende Feindpanzer. Hauptmann Richter befiehlt Zug zur Sprengung vorzubereiten. Großer Teil der Munition wird noch auf Krassnotorka verschossen. Um 11.30 Uhr Volltreffer im Kommandantenwagen ( 7,62 cm.). Doppelte Panzerwand wird durchschlagen, Granate krepiert im Eisenofen. Trotz starker Besetzung des Wagens nur ein Mann leicht verletzt, der beim Kampfzug Verbleibt. Wagen beginnt zu brennen, Besatzung steigt aus. Hauptmann Richter befiehlt auch andere Wagen zu verlassen. Brand kann aber gelöscht werden. Zwei Geschützt beschießen in direktem Schuß, den Feind in Krassnotorka weiter. Auch die Flak nimmt wieder das Feuer auf. Endlich erscheint Ersatzlok um 13.10 Uhr und schleppt Zug nach Drushkowka ab. Hier trifft Kampfzug l0a gerade ein. Um 16.30 Uhr fahren beide Züge nach Konstantinowka. Das dortige Bw. nimmt im Laufe der Nacht Reparaturen vor. Ein Geschütz kann jedoch nicht Instand gesetzt werden. Der Angriff kostete zwei leicht Verwundete, die beim Zuge blieben und einen Toten.
10.02.1943: Um 08.00 Uhr wird die Munition aufgefüllt. Um 09.30 Uhr fährt der Zug von Konstantinowka nach Krassnotorka. 12. 15 Uhr schießt eigene Flak von drei angreifenden einmotorigen Bombern zwei ab. Die Abschüsse werden von Offizieren fremder Truppenteile einwandfrei bestätigt. Artillerie bekämpft um 13.00 Uhr Feind in Iwanowka und Krassnogorka. Der Kampfzug kann zur Unterstützung des eigenen Angriffs nicht Stellungswechsel nach vorn machen, da eigenen Artillerie-Feuer auf Bahndamm liegt. Außerdem werden Sprengstellen vor dem Zuge festgestellt. Um 13.50 Uhr fährt der Zug zurück. Beim Überfahren einer kleinen Sprengstelle entgleist der Infanterie-Wagen. Ein Hilfszug und auch ein Minensuchtrupp werden angefordert, da Grenadiere gemeldet haben, daß die Strecke weiter vorne vermint sei. Bei Einbruch der Dunkelheit kommt der Hilfszug an und gleist den Infanterie-Wagen wieder auf. Dann fährt auch der Kampfzug nach Konstantinowka zurück. Um 23.50 Uhr wird der erkrankte Hauptmann Richter in die Krankensammelstelle eingeliefert.
11.02.1943: Am frühen Morgen befehl von Division: "Standort Bahnhof Drushkowka.". Im Laufe des Vormittags trifft hier Generalleutnant Balck, Kommandeur der 11. Panzer-Division, beim Kampfzug ein. Er spricht der angetretenen Besatzung seine Anerkennung aus: Der Zug hätte an der Zerschlagung des III. russischen Panzerkorps erheblichen Anteil. Sechs Eiserne Kreuze 2. Klasse werden der Besatzung verliehen. Der General verabschiedet den Zug, der aus seiner Division ausscheidet. Rückfahrt nach Konstantinowka. Unterstellung unter SS-Division Wiking, die aber wieder aufgehoben wird, Zug bleibt weiter XXXX. Panzer-Korps unterstellt.
12.02.1943: In der Nacht wird der Kampfzug auf Zusammenarbeit mit Grenadier-Regiment 679 angewiesen. Auftrag lautet: "Vorfahren zur vordersten Infanterie und Verbindungsaufnahme mit ihr.". Um 09.20 Uhr wird bei Nordrand Krassnotorka eine Sprengstelle ausgebessert. Darauf fährt der Zug beobachtend langsam nach Norden vor. II. und III./Grenadier-Regiment 679 nach Aussage eines Oberleutnant dieses Regiments ostwärts Bahnlinie auf Kramatorskaja zu vorgegangen. Wie sich später herausstellte, hatten die Bataillone schon am Morgen Krassnogorka erreicht. Ein bei Iwanowka auftauchender fdl. Panzer-Spähwagen wird durch Artillerie vernichtet. Sonst vom Gegner nichts zu bemerken. Bei weiterem Vorfahren plötzlich schweres Pakfeuer von vor. Die vorderen vier Wagen (Seite grün) erhalten Treffer. Ein Volltreffer im Geschützwagen b5, vier Tote, sechs zum Teil schwer Verwundete, von den noch zwei auf dem Hauptverbandsplatz bzw. im Lazarett sterben. Geschütz 4 (vorderstes) fällt aus. Aus Drehkranz des Turmes großes Zahnstück herausgeschlagen. Zug fährt sofort zurück, verfolgt vom Feuer der Pak. Beim Zurückfahren wird der Zug nun auch von links und rechts der Strecke auftauchendem Gegner beschossen. Das Feuer wird lebhaft erwidert. Rückfahrt nach Konstantinowka. Hier werden Tote und Verwundete dem Hauptverbandsplatz eingeliefert. Wagen 5 nicht mehr einsatzfähig, da nun beide Geschütze ausfallen. Wagen 2 lässt sich nicht an Spitze setzen, da Puffer und Kupplung von früherem Zusammenstoß her fehlen (Obliwskaja). Meldung an Panzerkorps.
13.02.1943: Am Morgen kommen auf Befehl des Panzerkorps ein Offizier und ein Waffenmeister zum Zuge, um Reparatur in Angriff zu nehmen. Sie melden, daß sie die Schäden nicht beheben können. Das Bw. lehnt gleichfalls Ausbesserung ab. Um 08.00 Uhr Bestattung der fünf Gefallenen auf Heldenfriedhof Konstantinowka. Nachmittag neuer Einsatzbefehl vom XXXX. Panzer-Korps: "Hinter eigener Infanterie aufstellen zur moralischen Unterstützung; Sicherung der linken Flanke". Nach Ausrangieren des Geschützwagens 5b fährt der Kampfzug gegen Abend bis kurz von Krassnotorka vor und bleibt hier während der Nacht stehen.
14.03.1943: Nebel behindert starke Sicht. Zug fährt bis zur Infanterie vor, hat aber auch von hier aus keine Wirkungsmöglichkeiten. Gegen Mittag Marschbefehl nach Debalcewo, bleiben XXXX. Panzer-Korps unterstellt. 12.25 Uhr Abfahrt von Krassnotorka.
15.03.1943: Um 03.00 Uhr in Debalcewo angekommen, 17. Panzer-Division unterstellt. Auftrag: "Erkundung der Eisenbahnstrecke Schterowka, feind an Strecke ist niederzukämpfen". In Tschernuchino sollte eines der dort eingesetzten Panzergrenadier-Bataillone dem Zuge eine Kampfgruppe stellen. 09.45 Uhr Abfahrt von Debalcewo. beiderseits der Strecke Gefechtslärm. Sicht durch Nebel behindert. Der Zug klärt mit einer Infanterie-Gruppe Vorgelände auf. Um 11.45 Uhr ist Tschernuchino erreicht. Verbindungsaufnahme mit Hauptmann Brucker: "Tschernuchino im Gegensatz zur Lageeinweisung in Debalcewo nicht einmal zur Hälfte in eigener Hand. beide eingesetzten Bataillone haben hohe Verluste und sehr schweren Stand. Feind an einer Stelle durchgebrochen und sitzt im Rücken der vordersten Linie. Mitgabe einer Kampfgruppe wird als unmöglich abgelehnt. Feindliche Infanterie mit Panzerbüchsen und Panzern an der Strecke. Hauptmann Brucker bittet dringend um Unterstützung durch den Kampfzug. Bevölkerung hat inzwischen Tender mit Wasser etwas aufgefüllt. 13.30 Uhr Angriffsbeginn. Bataillon bleibt liegen. Der Kampfzug stößt 2,5 km ostwärts des Bahnhofes weit in den Feind vor und bekämpft ihn mit allen Waffen. Nebel behindert stark die Sicht. Südlich der Bahnlinie vorgehender Feind in Stärke von zwei bis drei Gruppen bleibt im Feuer des Zuges liegen. Der Kampfzug erhält Infanterie- und Pak-Feuer. Ein nördlich der Bahnlinie stehendes schweres Pakgeschütz wurde nicht, wie vereinbart, durch IG-Feuer niedergehalten. Es ist durch den Zug nicht auszumachen. Nach kurzem Schießhalt, wird zurückgefahren. Wegen schlechter Sicht konnte nur das Niederkämpfen von zwei bis drei Gruppen und zwei s.MG beobachtet werden. Gegen 15.00 Uhr Planschießen der Artillerie auf zwei vom Bataillon-Brucker angegeben Feuerräume. Hauptmann Brucker bedankt sich durch Melder für wirkungsvolle Unterstützung. Das Planfeuer hätte tadellos gelegen. Wasservorrat geht zu Ende. In Debalcewo selbst kein Wasser. Der Zug kann erst in Chazepetowka (15 km westlich Debalcewo) Wasser fassen. 18.00 Uhr Ankunft in Debalcewo. Berichterstattung an Vertreter des Bv. T.O. Indessen fährt fremde Lok auf den Zug auf. Geschützwagen b2 wird stark beschädigt. Puffer auf Seite grün brechen ebenfalls ab. Beide Geschütztürme springen aus der Lagerung. Aus den Drehkränzen brechen Zähne heraus. Wagen b3 ebenfalls beschädigt, aber weniger stark. Meldung an Division, Zug wird entlassen.
16.02.1943: Bv.T.O. 1. Panzer-Armee befiehlt Kampfzug b nach Gorlowka. 12.20 Uhr eintreffen. Sofort Meldung beim Bv.T.O., Major von Pfister entscheidet, daß Kampfzug im hiesigen Bw. repariert werden soll. Nachmittags kommt der Vorsteher des Bw. zum Zuge. Befund: Schäden können in Gorlowka nicht behoben werden. Meldung an Bv.T.O.
17.02.1943: Warten auf weiteren Bescheid des Bv.T.O.
18.02.1943: Vormittags befiehlt Major von Pfister Kampfzug 19b fährt zur Instandsetzung in das RAW Saporoshje.
19.02.1943: Vormittag 10.00 Uhr trifft Lok ein. Abfahrt nach Saporoshje.
20.02.1943: Ankunft in Saporoshje gegen Abend. Fernmündlich Meldung beim Bv.T.O. Das Werk war, da Ort selbst von durchgebrochenen Feindkräften bedroht, vorübergehend geräumt. Die Arbeiten konnten erst am 22.02. aufgenommen werden, dann aber wurden diese mit allen zur Verfügung stehenden Kräfte durchgeführt. Bis zum Monatsende waren die Arbeiten bis zur Hälfte beendet.

01.03. - 08.03.1943: Reparaturen am Kampfzug werden im EAW Saporoshje weiter durchgeführt und am 07.04. beendet. 16.30 Uhr Abfahrt nach Meshewaja, welches am 08.03. um 14.30 Uhr erreicht wird. [...] Laut Funkspruch (Kampfzug a) übernimmt der Kampfzug die Sicherung der Strecke Tschaplino-Postischewo.
09.03. - 27.03.1943: Der Zug fährt abwechselnd und zu verschiedenen Tageszeiten Sicherungsfahrten nach Postischewo bzw. Tschaplino durch. Am 27.03., 05.00 Uhr, Funkspruch der 1. Panzer-Armee: "Kampfzug b wird dem XXX. Armeekorps zur Streckensicherung Artemowsk-Lissitschansk unterstellt.". 17.20 Uhr Abfahrt von Meshewaja.
28.03.1943: Ankunft in Artemowsk um 13.30 Uhr Verbindungsaufnahme mit XXX. Armeekorps. Kampfzug wird zunächst in Stupki abgestellt und erwartet dort weiteren Einsatzbefehl. Auftrag: Sicherung des Bahnhofes gegen Luftangriffe.
29.03. - 31.03.1943: Keine Veränderungen.

01. - 03.04.1943: Unterstellt XXX. Armeekorps. Standort Bahnhof Stupki, 5 km nördlich Artemowsk. Sicherung von Truppenausladungen.
04.04.1943:
Stellungswechsel des Zuges nach Kaganowitscha, da Zug auf Zusammenarbeit mit 62. ID angewiesen wird. Auftrag: Sicherung der Strecke Kaganowitschi-Werchneje und der Strecke Loskutovka-Toschkowka. 06.04.1943: Stellungswechsel nach Kamyschewacha (8km nördlich Kaganowitscha).
07.04.1943: Erkundung der Strecke Loskutovka-Werchneje. Sehr geringe Schießmöglichkeit für Artillerie. Größter Teil der Strecke vom Feind einzusehen.
10.04.1943:
Erkundung der Strecke Loskutovka-Toschkowka. Hier gute Schießmöglichkeiten, da die Strecke ziemlich parallel zur Front verläuft. Entfernung der Strecke von der HKL ca. 3 bis 7 km.
14.04.1943:
In der Nacht vom 14. zum 15.04.1943 erscheinen ab 21.00 Uhr stündlich sowjetische Flugzeuge und werfen Spreng- und Brandbomben, auch in zugnähe.
15.04.1943:
Gegen 01.00 Uhr greift ein feindliches Flugzeug, begünstigt durch helles Mondlicht, Wohnzug mit Bordwaffen an. Ein Wagen erhält Durchschüsse. Eigene Flak übernimmt die Abwehr und zwingt Feindmaschine zum Abdrehen. Da der Standort des Kampfzuges wahrscheinlich dem Gegner bekannt, fährt der Zug in den Morgenstunden nach Bahnhof Kaganowitscha, wo starke Flakabwehr vorhanden. Flak des Zuges beteiligt sich in den nächsten Nächten eifrig an der Abwehr zahlreicher feindlicher Luftangriffe. Sicherungsbereich wird durch XXX. Armeekorps auf Strecke Kaganowitscha-Kudojawka erweitert.
16.04.1943: 12.00 Uhr fährt der Zug zur Sicherung und Erkundung der Strecke nach Stupki. 05.15 Uhr Rückkehr nach Kaganowitscha.
17. - 18.04.1943:
Keine besonderen Ereignisse.
19.04.1943:
Stellungswechsel nach Bahnhof Strupki, wo wiederum Ausladungen gesichert werden.
20. - 30.04.1943:
Keine besonderen Vorkommnisse. Im Abschnitt der Division während des ganzen Monats äußerst geringe Kampftätigkeit. Die Division lehnte auch alle Angebote zum Einsatz der Artillerie (besonders auf der Strecke nach Toschkowka) ab.

01.06. - 04.06.1943: Verlegungsfahrt nach Korosten über Gorlowka, Konstantinowka, Slawiansk, Lossowaja, Poltawa, Krementschug, Fastow. 17.30 Uhr Ankunft in Korosten. Meldung bei Feld-Kommandantur 811, der der Zug unterstellt ist.
05.06.1943:
Leutnant Esch fährt zum Befehlsempfang zur Ober-Feld-Kommandantur nach Shitomir, Zug wird wahrscheinlich näher zum Kampfzug a verlegt. Während der Abwesenheit des Leutnant Esch ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Durch Selbstentzündung explodiert im Kommandantenwagen eine Kiste mit 60 Schuß 2-cm-Panzergranatpatronen. Der Gefreite Glaß und der Schütze Zeppenfeld, die den Wagen reinigen, werden getötet und der Gefreite Zeichner wird schwer verletzt. Alle drei gehören der Flak-Besatzung an. Die Inneneinrichtung des Wagens (Verschalung), Fernsprechleitungen und die Funkanlage werden zerstört.
06. - 09.06.1943:
Kein Einsatz. Ausbildung und Arbeitsdienst.
10.06.1943:
Generalleutnant Siglin, Kommandeur Sicherungs-Gebiet 2 (Ober-Feld-Kommandantur Shitomir), fährt mit Kampfzug Strecke Korosten-Shitomir bis Bahnhof Gorbaschi ab., Abfahrt 17.50 Uhr. Rückfahrt von Gorbaschi 20.45 Uhr. Zwischen Bahnhof Turtschinka und Bahnhof Uschomir um 22.00 Uhr auf Mine gefahren (50 km Stundengeschwindigkeit). Zwei der vorderen drei Minenschutzwagen entgleisen. Kampfzug ist nicht beschädigt. Die Aufgleisung wird vorbereitet und am 11. Juni um 03.00 Uhr durch Hilfszug und Pioniergruppe durchgeführt. Ankunft in Korosten 13.30 Uhr.
12. - 14.06.1943:
Kein Einsatz. Ausbildung wird fortgesetzt. 15.06.1943: Der Kampfzug wird Feld-Kommandantur 280, Sarny (Sicherungs-Gebiet 1 Luzk) unterstellt. Verlegungsfahrt von Korosten um 09.50 Uhr. Von 15.30 Uhr bis zum 16.06.1943 14.00 Uhr, muß der Zug in Olewsk warten, da Strecke gesprengt ist. 19.00 Uhr Ankunft in Sarny. Seit 27.03. erstmaliges Zusammentreffen mit Kampfzug a.
17.06.1943:
Kein Einsatz. Ausbildung, insbesondere Gasschutz, wird fortgesetzt.
18.06.1943:
In Sarny liegendes Reserve-Grenadier-Regiment 76 erbittet Hilfe für von Banditen angegriffenen Stützpunkt Bahnhof Straszow. Abfahrt Sarny 21.45 Uhr, Waldgelände nördlich Eisenbahnlinie wird mit Artillerie beschossen, ebenfalls Dorf Rudnia-Karpitowka. Banditen ziehen sich zurück und geben im weiteren Verlauf der Nacht Ruhe. Dauer des Artillerie-Einsatzes von 23.00 - 24.00 Uhr.
19.06.1943:
03.15 Uhr Rückkehr nach Sarny.
20.06.1943:
Einsatzfahrt Sarny-Udryck mit Oberstleutnant Meiler von der Feld-Kommandantur 280, Sarny. 07.45 Uhr Abfahrt Sarny. 3 km nördlich Sarny Ausbau einer  Mine die durch Streife festgestellt wurde. Artillerie nimmt auf Bahnhof Biala um 11.00 Uhr Waldstück nordwestlich Wielun und Höhenzug westlich Wielun unter Feuer. Planschießen wird vom Beobachtungsturm aus geleitet. 12.00 Uhr Weiterfahrt bis 1 km nordwestlich Dorf Biala. Ein Jagdkommando, etwa 100 Mann stark, daß der Zug mitgenommen hat, durchsucht Dorf Milacze. Dorf ist fast leer. 6 verdächtige Männer werden festgenommen. Der Kampfzug überwacht mit Artillerie und Flak die Aktion. 13.55 Uhr Weiterfahrt bis Bahnhof Udryck. 15.40 Uhr Rückfahrt. 16.00 Uhr beschieß Artillerie auf 2600 m Entfernung Bandenstützpunkt Forsthaus Choczyn (12 Schuss). 18.50 Uhr Ankunft Sarny.
21. - 22.06.1943:
Kein Einsatz. Ausbildung. 23.06.1943: Einsatzfahrt Sarny bis Bahnübergang Osowa-Duboj, 5 km nördlich Widzibor und zurück. Abfahrt 07.00 Uhr. 09.05 Uhr Sprengstelle zwischen Kolki und Biala wird ausgebessert. 09.50 Uhr Weiterfahrt. 10.40 Uhr Ausbesserung einer zweiten Sprengstelle zwischen Biala und Udryck. 15.00 Uhr Artillerie- und Flakfeuer auf Banditenlager 2 km ostwärts Bahnstrecke. 17.15 Uhr Stützpunkt Osowa erreicht. 22.30 Uhr Ankunft in Sarny ohne Zwischenfälle.
24.06.1943:
Zug erhält 12.00 Uhr Auftrag, auf Strecke Sarny-Rowno, 3 km südlich Bahnhof Niemowicze auf Mine gefahrenen und von Banditen beschossenen Kurierzug zur Hilfe zu kommen. 12.00 Uhr Abfahrt Sarny, 13.30 Uhr Ankunft an Überfallstelle. Kurierzug wird schon von zweiter Lok geschleppt. Keine Feindberührung. 15.40 Uhr Rückkehr nach Sarny. Auf  Befehl wird Zug nach Luniniec befohlen. Bleibt jedoch weiter der Feld-Kommandantur Sarny unterstellt. Stellungswechsel am 24. nicht möglich, da Strecke gesperrt ist.
25.06.1943:
14.05 Uhr ab Sarny. Zwischen Biala und Udryck. Bei km 134,5 fährt Kampfzug um 17.00 Uhr mit höchstens 15 km Stundengeschwindigkeit auf starke Mine, die erst unter der letzten Achse des 3. sandbeladenen Stoßwagen detoniert. Die Wagen b1, b2, b3 kommen noch über den einseitigen Sprengtrichter hinweg (18 cm Tiefe, Durchmesser 1,30 m). Der Zusatztender bleibt im Trichter liegen. Lok kommt glücklicherweise dicht vor dem Trichter zum Stehen. Entgleister Teil des Kampfzuges wird erheblich beschädigt. Die Besatzung bleibt völlig unverletzt. Aufgleisung wird vorbereitet. 20.10 Uhr trifft Hilfszug ein und beginnt, unterstützt durch eigene Pioniergruppe Aufgleisung.
26.06.1943:
Gegen 01.30 Uhr Sprengung der Strecke etwa 400 m nördlich Standort. 1. Geschütz schießt Störungsfeuer in nordwestlicher Richtung, wo Bewegungen wahrgenommen werden. 10.00 Uhr trifft Gleisbauzug ein. Ein Mann der Pioniergruppe findet 500 m nördlich Kampfzug Mine und baut sie aus. 14.30 Uhr Aufgleisung beendet., Weiterfahrt. Nach 500 m fährt Kampfzug erneut auf Mine, obwohl die Strecke mehrfach abgesucht worden war. Erster Schutzwagen entgleist, Aufgleisung vom Hilfszug bis 19.00 Uhr. 20.30 Uhr Ankunft Bahnhof Udryck.
27.06.1943:
06.30 Uhr Abfahrt. 12.25 Uhr Ankunft Luniniec. Meldung beim Reserve-Grenadier-Regiment 208. Es wird gesagt, daß der Zug nur bei Notstand kommen sollte und im Augenblick gar nicht gebraucht wird. 28.06.1943: Kein Einsatz.
29.06.1943:
Zug erhält 21.00 Uhr von Feld-Kommandantur 280 Sarny, Auftrag, nach Bahnhof Biala zu fahren und dortigen Stützpunkt gegen erwarteten Angriff zu unterstützen. Abfahrt 21.25 Uhr.
30.06.1943:
00.35 Uhr werden Pioniergruppe zur Erkundung der Strecke vorausgeschickt, da Stützpunkt Horyn-Brücke vor Sprengungen gewarnt hat. Von 01.00 Uhr - 06.00 Uhr 5 Sprengstellen zwischen Horyn und Udryck werden durch Mannschaften des Zuges ausgebessert. 07.35 Uhr Ausbesserung von 2 Sprengstellen südlich Udryck. 09.05 Uhr fährt Zug im Schritttempo, 5 -7 km Stundengeschwindigkeit zwischen km 133 und 134 auf Mine. Erste Doppelachse des 4-achsigen Geschützwagens entgleist. Durch geschicktes Arbeiten der Eisenbahn-Pioniergruppe und des technischen Personals gelingt es,  den Wagen ohne fremde Hilfe sehr schnell Aufzugleisen. Schadstelle wird ausgebessert. 11.20 Uhr Weiterfahrt. 12.25 Uhr achte Sprengstelle, 1,5 km nördlich Biala, ausgebessert. 14.10 Uhr Ankunft in Biala, wo bereits Kampfzug a und Feld-Kommandantur Sarny sich befinden. Während der Nacht hatten Banden in Stärke von mehreren hundert Mann die Bahnstrecke südlich Bahnhof Biala von Osten nach Westen überschritten und den Stützpunkt Biala mit Pak und Granatwerfer beschossen. Zug erhält von Oberstleutnant Meiler, Kommandant Feld-Kommandantur 280, Sarny, den Auftrag, nach Luniniec zurückzufahren. Rückfahrt ohne Zwischenfälle. 20.25 Uhr Ankunft in Luniniec.
01.07.1943:
Kein Einsatz.
02.07.1943: Feldkommandantur 280 befiehlt Standortwechsel nach Sarny. 09.45 Uhr Abfahrt von Luniniec. Auf der Fahrt bekommt der Zug in Dombrowieze von Feldkommandantur 280 den Befehl nach Biala zurückzufahren, da der Stützpunkt Angriff in Laufe der Nacht erwartet. Um 20.00 Uhr Waldstück ostwärts der Bahnlinie zwischen Dombrowieze und Biala durch MG's abgestreut. In diesem Waldstück sollen nach Aussagen des Stützpunktführers, Hauptmann Barth, Banditen sein. 20.30 Uhr; Ankunft in Biala. Mit Eintritt der Dunkelheit, um 22.25 Uhr, Stellungswechsel 5 km südlich Biala, zur Sicherung der Strecke gegen Minenlegung.
03.07.1943: 04.00 Uhr Rückfahrt nach Biala und von hier weiter nach Sarny. Ankunft 08.30 Uhr.
04.07.1943 - 06.07.1943: Arbeitsdienst, Fortsetzung der Ausbildung.
07.07.1943: Der Zug erhält von Feldkommandantur 280 den Auftrag nach Horyn zu fahren und dort am nächsten Morgen mit nachkommenden Jagdzug ein Bandenlager auszuheben. Sarny wird 16.00 Uhr verlassen. 19.15 Uhr Ankunft in Horyn. Während der Nacht bleibt der Zug hier stehen.
08.07.1943: Jagdzug trifft nicht ein. 15.15 Uhr Weiterfahrt auf Befehl der Feldkommandantur 280 nach Widzibor. Keine Vorkommnisse. 16.50 Uhr Rückfahrt. In Horyn erhält Zug durch Feldkommandantur 280 den Auftrag den Stützpunkt Biala gegen in der Nacht zu erwartenden Angriff starker Banden zu unterstützen. 20.20 Uhr Eintreffen 4 in Biala. Ab 20.4ü Uhr fährt der Zug auf freier Strecke 5 km südlich Biala. Mit Stützpunkt steht der Zug in Funkverbindung (d2-Gerät). Durch Tretmine neben dem Kampfzug wird dem Art.-Zugführer der rechte Fuß abgerissen. Rückfahrt nach Biala zur Abgabe an den dortigen Truppenverbandsplatz. Ab 21.30 Uhr wieder Stellung 5 km südlich Biala bezogen.
09.07.1943: Rest der Nacht verläuft ruhig. Um 05.3o Uhr Rückfahrt über Biala nach Sarny. Ankunft in S. 07.30 Uhr.
10. und 11.07.1943: Kein Einsatz.
12.07.1943: Zug erhält den Auftrag ein Waldstück nordostwärts der Kolkibrücke in dem Banditengruppe gemeldet ist mit Artilleriefeuer zu belegen. 18.15 Uhr Abfahrt Sarny. Das Waldstück wird in Planschießen von Artillerie unter Feuer genommen. Nach späteren Aussagen von Verbindungsmännern, wurden bei einem besonders beschossenen Haus, das als Banditenlager diente, vier mit Sprengstoff aufladende Banditen schwer verletzt, der Rest sei geflohen.
13.07.1943: 00.40 Uhr Ankunft in Sarny.
14.07.1943: Zu einem Einsatz auf der Strecke Sarny-Kowel wird der Zug dem Reserve-Grenadier-Regiment 76 unterstellt. Ein leichter I.G.-Zug des Regiments auf R-Wagen verladen fährt mit. 11.45 Uhr Abfahrt. Um 12.30 Uhr Ankunft in Antonowka. Die Artillerie des Zuges beschießt gegen 13.30 Uhr auf 1400-1900 m vom Standort 5 km westlich Antononka (Bahnübergang), ein Waldstück, in dem eine mehrere hundert Mann starke Bande von eigenen Truppen umstellt sein soll. Das Feuer erfolgte nach Angaben eines Oberleutnants, des Stützpunktführers von Antonowka. Das Planschießen nach Karte 1 : l00.000 wurde mit fast doppeltem Sicherheitsabstand zur eigenen Truppe von 300 - 400 m durchgeführt. Fast gleichzeitig schoss ein I.G. des Reserve-Grenadier-Regiments 76 von dem R-Wagen in den gleichen Zielraum. Durch das Granatfeuer wurde ein Mann aus der einschließenden Grenadier-Kompanie getötet und 1 Mann schwer verletzt. Es konnte nicht festgestellt werden, ob der Unfall durch die Artillerie des Zuges oder durch das le. I.G. verursacht worden sei, da keine Sprengstücke gefunden wurden. Es liegt nahe, daß der Unfall durch das le. I.G. verursacht wurde, da dieses unter ungünstigen Bedingungen feuerte. Nach den ersten Schüssen des I.G. wurde in Feindrichtung eine grüne Leuchtkugel abgeschossen. Sie wurde von der Truppe nach den ersten bedrohlichen Granateinschlägen abgefeuert. Nach Einstellen des Artilleriefeuers wurden einzelne flüchtende Banditen gesehen, die von der Grenadier-Kompanie beschossen wurden. 16.39 Uhr Rückfahrt nach Sarny. Ankunft 18.55 Uhr.
15.-16.07.1943: Kein Einsatz.
17.07.1943: Zug erhält den Auftrag in Zusammenarbeit mit Stützpunkt Biala die Strecke und Stützpunkte von Biala bis Buchlicze gegen Angriff starker Bandengruppen zu sichern. 17.45 Uhr Ankunft in Biala. Vor Einbruch der Dunkelheit wird Stellungswechsel 5-6 km nördlich Biala, wo Bahnstrecke häufig gesprengt und vermint wird, vorgenommen. Mit Stützpunkt Biala besteht Funkverbindung. Während der Nacht wird das Gelände beiderseits der Bahnanlagen mit MG`s und Flakfeuer abgestreut, um Minenlegen oder Sprengungen zu verhindern. Nacht verläuft, ruhig.
18.07.1943: 04.30 Uhr Rückfahrt nach Biala. o9.3o Uhr Weiterfahrt nach Udrizk. Gegen 14.00 Uhr detoniert hinter 2 im Sichtabstand von Norden nach Udrizk einfahrenden Zügen eine schwere Mine. Schadstelle wird von den Pionieren des Zuges repariert. Danach Horyn. Vom km 134 bis Bahnhof Udrizk werden hinter dem Kampfzug 2 Güterzüge nach Udrizk durchgeschleust. Ab 18.00 Uhr wieder alter Standort 5-6 km nördlich Biala. Die Strecke wird in Laufe der Nacht mehrfach mit MG und Flak abgestreut.
19.07.1943: 04.30 Uhr Rückfahrt nach Biala. 06.30 Uhr Weiterfahrt nach Sarny. 5 km südlich Biala wird eine große Sprengstelle ausgebessert», 8 kleinere werden festgestellt. 5 Sprengladungen werden vom Gleiskörper entfernt. Der Zug muß nach Biala zurück um einen Bauzug vorbeifahren zu lassen. 13.00 Uhr Ankunft in Sarny. 18.25 Uhr Befehl der Feldkommandantur zu neuem Einsatz in Biala. Aufstellung und Auftrag wie am Vortag. 20.25 Eintreffen in Biala. Von 21.20 - 23.45 Uhr steht Zug in Kurve 6 km nördl. Biala und sichert Strecke durch öfteren Stellungswechsel durch Abstreuung mit MG-Feuer und Flakfeuer.
20.07.1943: Ab 00.00 Uhr steht Zug wieder 5 km südlich Biala. Die Nacht ist völlig ruhig verlaufen. Am Tage über steht der Zug in Biala. Ab Einbruch der Dunkelheit wird Strecke Kowel 5 km südlich Udrysk durch Abstreuung mit MG und Flak gesichert.
21.07.1943: 04.00 Uhr Rückkehr nach Biala. 5 km südlich von Biala fährt ein Arbeitszug auf eine Mine. Lok und 1 Wagen entgleisen. Der Kampfzug fährt zur Unfallstelle um die Aufgleisungsarbeiten vorzubereiten und den Zug gegen Banditen zu schützen. Kurz vor der Unfallstelle fährt der Zug um 11.30 Uhr selbst auf eine Mine. Der 1.Abstoßwagen Seite grün entgleist. Die Strecke war vorher von der Streife abgesucht worden. Der Abstoßwagen wird durch die Besatzung des Zuges wieder aufgegleist und das Gleis repariert. 16.30 Uhr Rückkehr nach Biala. In der Nacht steht der Zug an der Unfallstelle und sichert die noch nicht aufgegleiste Lok. Strecke wird wieder in beiden Fahrtrichtungen mit MG-und Flakfeuer abgestreut.
22.07.1943: 03.30 Rückkehr nach Biala. Rückfahrt nach Sarny ist unbedingt notwendig da die Lok ausgewaschen und Verpflegung empfangen werden muß. 15.00 Uhr Ankunft in Sarny.
23.07.1943 - 26.07.1943: Keine Einsätze. Lok steht im Bw. zum auswaschen.
27.07.1943: Zug erhalt von der Feldkommandantur 28o den Auftrag die Strecke zwischen der Kolki-Brücke und dem Bahnhof Horyn zu sichern. Sicherung wird durchgeführt. Keine besonderen Vorkommnisse. 23.15 Uhr Ankunft in Sarny.
28.07.1943: Erneuter Auftrag der Feldkommandantur 280 bis Horyn zu fahren, da die Strecke bei Widzibor am Vortage mehrmals gesprengt war. Sicherungsfahrt Horyn-Widzibor und zurück durchgeführt. Keine besonderen Vorkommnisse. 19.55 Uhr Befehl der Feldkommandantur 280 übermittelt durch Stützpunktleiter Horyn, der Zug soll erst am nächsten Morgen nach Sarny zurückkommen. Die Nacht soll im Raum Widzibor verbracht werden. Zug steht 1 km nördlich Stützpunkt auf Strecke. Die Nacht verläuft ruhig.
29.07.1943: 05.45 Abfahrt nach Widzibor. 10.20 Uhr fährt Zug bei km 133 zwischen Udrizk und Biala auf eine starke Mine, obwohl die Strecke kurz bevor abgesucht wurde. 3 Schutzwagen entgleisen. Die Arbeiten zur Behebung der Schaden werden vom Kampfzug ausgeführt. 2 Schutzwagen können nur aufgegleist werden, der andere muß neben den Schienen ausgesetzt werden (Einbau 24 m Schienen, 10 Schwellen ausgewechselt. 13.30 Uhr sind die Arbeiten beendet und die Rückfahrt nach Sarny wird angetreten.
30.07.1943: Gemäß Befehl der Feldkommandantur Stellungswechsel nach Kowel über Rowno zu machen um die Neuaufstellung des Zuges vorzunehmen. 12.15 Uhr Abfahrt, 21.40 Uhr Ankunft in Kowel ohne Zwischenfälle.
31.07.1943: Teilung der Panzerzüge 10a und b in Panzerzug 10 und 11. Übernahme von Geräten, Bekleidung usw.

Angehörige:

A B
  Bartsch, Heinz - Gefreiter
Bekmeier, Walter - Gefreiter
Bouillon, Horst - Oberzahlmeister
C D
  Danowski, Hans - Oberzahlmeister
Domaschk, Erich
- Oberfeldwebel (OA)
Dreßler, ???
- Hauptmann
E F
Esch, ??? - Leutnant Ferg, Josef - Obergefreiter
Finckh, Anton
- Schütze
Friedenberger, Reinhold - Panzerzugschütze
G H
Geggus, Albrecht - Unteroffizier und Artilleriegeschützführer
Geist, Richard - Gefreiter
Glaß, Helmuth - Gefreiter
Glockshuber, Simon - Gefreiter
Grundl, Franz - Gefreiter
Gündel, Ludwig - Gefreiter
Harembski, Herbert - Gefreiter
Harner, Philipp - Obergefreiter und Streckenbeobachter
Heidrich, Herbert - Gefreiter
Heinicke, Hans-Joachim - Obergefreiter
Hirsch, Franz - Unteroffizier und Artillerie-Geschützführer
Hopf, Karl-Heinz - Panzerzugoberschütze
I J
  Jantz, Kurt - Panzerzugschütze
Jobst, Wunibald
- Obergefreiter
Jung, Erich - Gefreiter
K L
Kairat, Walter - Gefreiter
Kilian, Karl -
Gefreiter und Lok-Führer
Kobel, Georg
- Unteroffizier und Nachrichtentruppführer
Köhler, August -
Unteroffizier und Eisenbahn-Pionier-Gruppenführer
Körtke, Heinrich
- Leutnant und Infanterie-Offizier-Führer
Kraft, Franz -
Gefreiter
Kroner, Hans-Ludwig
- Unteroffizier und Infanteriegruppenführer
Lempert, Herbert - Obergefreiter
Lietz, Walter - Oberfeldwebel und stv. Infanterieführer
M N
Maier, Benedikt - Feldwebel und stv. Infanterieführer
Mathea, Paul - Oberfeldwebel (W)
Matthes, Herbert - Gefreiter
Mischke, ???
- Obergefreiter
Mönch, Helmuth - Unteroffizier und Artillerie-Geschützführer
Morawietz, Franz - Unteroffizier
Müller, Ernst - Panzerzugoberschütze
Neubauer, ??? - Gefreiter
Neumann, Ewald - Panzerzugschütze
Nitter, Walter - Schütze
O P
  Penzel, ??? - Sonderführer (Z)
Petrat, Artur
- Panzerzugschütze
Plesdinat, Fritz -
Panzerzugoberschütze
Plötz, Michael
- Obergefreiter 10a
Polenz, Karl - Gefreiter und Lok-Führer
Q R
 

Rassek, ??? - Feldwebel
Riewendt, Gerhard - Oberleutnant
Rosenkranz, Otto - Feldwebel (OA) 10a/b
Rüttgers, Ludwig
- Unteroffizier (ROB) und Eisenbahn-Pionier-Gruppenführer10a

S T

Schemitzek, Paul - Unteroffizier
Schenk, Rolf - Obergefreiter und Eisenbahn-Pionier-Gruppenführer
Schlosser, Heinrich -
Gefreiter
Schmidt, Walter -
Gefreiter
Schmitz, Otto
- Panzerzugschütze
Schneider, Kurt - Oberfeldwebel 10a/b
Schorlemer, Theodor - Feldwebel (OA)
Schröder, Walter - Unteroffizier
Schulze, ??? - Leutnant
Seidler, Anton - Obergefreiter 10a
Solnierzik, Erich - Panzerzugschütze
Still, Servatius - Obergefreiter

Thömen, Heinrich - Unteroffizier (ROB) 10a

U V
 

Vehmeier, ??? - Oberleutnant
Voß, Wilhelm - Panzerzugschütze

W XYZ

Waismeyr, Stefan - Oberfeldwebel und Fla-Geschütz-Führer 1. Geschütz
Walteich, Walter
- Panzerzugschütze
Walter, Eckhard
- Gefreiter
Walter, Wilhelm
- Obergefreiter
Weigel, ??? - Sonderführer (G)
Weigelt, ??? - Unteroffizier
Wendlandt, Gerhard - Gefreiter 10a
Wilkening, Herbert - Obergefreiter
Woch, ??? - Gefreiter
Wozniak, Albert - Gefreiter 10a

Zeichner, ??? - Gefreiter
Zeppenfeld, Bruno
- Schütze
Zierer, Karl - Unteroffizier und Infanterie-Gruppenführer
Zorn, ??? - Gefreiter

Stärke:

Datum  
01.02.1943 154 (12)
01.03.1943 124 (10)
01.04.1943 159 (13)
01.05.1943 162 (15)
01.06.1943 161 (15)
01.07.1943 163 (19)
01.08.1943 89 (13)
   

Unterstellung:

ab 01.03.1943 Korück 531 1. Panzer-Armee
ab 25.04.1943 Feldkommandantur 454  
01.06.-31.06.1943 62. Infanterie-Division  
ab 01.07.1943 Feldkommandantur 620 Kowel
     
     
     

Standorte:

   
   

Ersatz:

Quelle:

  • ZAMO 500-12451 Akte 457 - OKH, Kommandeur der Eisenbahn-Panzerzüge: Tätigkeits- und Erfahrungsberichte der Kommandanten der an der Ostfront eingesetzten Panzerzüge [...].

Buchhinweise: