Kriegseinsätze:
Das Fallschirmjäger-Regiment 3 wurde nach dem
Westfeldzug von 1940 aus Abgaben des FJR l, der Fallschirmschule Stendal und
Freiwilligen aus allen Teilen der Luftwaffe aufgestellt und setzte sich aus Stab mit Nachrichten-, Pionier- und
Radfahrzug, drei Fallschirmjägerbataillonen mit je drei Jäger- und einer
Maschinengewehrkompanie sowie aus einer Granatwerfer- und Panzerjägerkompanie
zusammen.
Erster Kommandeur wurde Oberst Heidrich, die
ersten Bataillonskommandeure waren Hauptmann Freiherr
von der Heydte und die Majore Derpa (der
in Kreta fiel) und Heilmann, später selbst
Regimentskommandeur.
Der erste Kriegseinsatz des
Regiments erfolgte am 20. Mai 1941 beim Angriff auf Kreta, wobei das FJR
3 damals das Spitzenregiment der 7. Flieger-Division war (der ehemalige
Boxweltmeister Max Schmeling war im 1. Bataillon bei diesen Landungen dabei).
Das III. Bataillon, das in der Ebene südwestlich von Chania abgesprungen war,
stand mitten im Feind und verlor schon in den ersten Minuten alle
Kompaniechefs, der Angriff auf Chania scheiterte und konnte erst am 26. Mai wiederholt werden, nachdem das Regiment
durch die gelandeten Bataillone der
5.
Gebirgs-Division Unterstützung erhalten hatte.
Das Regiment kehrte nach schweren Verlusten im Juli nach Deutschland zurück, wurde
infanteristisch weiter ausgebildet und im September 1941 zum Erdkampf in den
Raum Leningrad verlegt, wo es als Infanterieregiment in vorderster Front
stand. So verteidigte u. a. allein das
III. Bataillon wochenlang den Brückenkopf Wyborgskaja südlich von
Schlüsselburg an der Newa. Das Regiment musste im
Oktober und Anfang November 1941 insgesamt
146 sowjetische Angriffe abwehren, bei denen es 41 Panzer im Nahkampf
vernichtete und 3.400 Gefangene einbrachte.
Infolge
schwerer Verluste wurde es dann zur Neuauffrischung nach Frankreich und
Mitteldeutschland verlegt und kehrte im Oktober 1942 in den Raum Smolensk
zurück. Neuer
Kommandeur war Oberstleutnant Heilmann, sein
Vorgänger war als Generalmajor Kommandeur der
1. Fallschirmjäger-Division
geworden, der das Regiment unterstellt blieb. Das Regiment kämpfte nun
zwischen Smolensk und Welish und erlitt wiederum schwere Verluste. Sein
Einsatz wurde von allen vorgesetzten Heereskommandostellen rühmend anerkannt.
Im März 1943 wurde die 1. Fallschirmjäger-Division
dann von der Ostfront als Reserve des Oberkommandos der Wehrmacht nach
Südfrankreich verlegt, wobei das Fallschirmjäger-Regiment 3 im Raum um Avignon
lag.
Dann kam am 11. Juli 1943
der Alarm. Das Regiment wurde mit Ju-52-Maschinen nach Rom geflogen und
startete am nächsten Tag zum Fallschirmeinsatz nach Catania auf Sizilien. Der
Absprung erfolgte - wie auf Kreta - mitten in den Feind hinein. Nach zwei Tagen
wurde das Regiment von überlegenen Feindkräften bei Carlentini eingeschlossen,
konnte sich aber am 16. Juli freikämpfen. Danach
focht es am Ätna und sicherte den Übergang der deutschen Truppen über die
Straße von Messina.
Ein Großeinsatz erfolgte, als die
Alliierten in Salerno landeten. Das I. Bataillon überstand diesen Kampf mit
nur noch hundert Mann. Im Januar 1944 begannen dann die Schlachten um den
Monte Cassino. Das Fallschirmjäger-Regiment 3 stand bis Mai 1944 stets im
Schwerpunkt der Kämpfe. So
verteidigte allein das III. Bataillon wochenlang den Kalvarienberg und das
II. Bataillon verlor bei der Verteidigung der Stadt Cassino allein 220 Mann an
Gefallenen. Im Mai stand das Regiment
gegen das gesamte II. polnische Korps im Einsatz. Oberst Heilmann
erhielt nach diesen Kampfereignissen die Schwerter zum Ritterkreuz, vor ihm
hatte schon Generalleutnant Heidrich - sein
Regimentskommandeur der ersten Jahre - diesen hohen Orden verliehen bekommen.
Die zweite Jahreshälfte
1944 sah das FJR 3 im Abwehrkampf in Mittel- und Norditalien, so auch im Raum
Bologna, wo es jeden alliierten Angriff zurückschlug. Im letzten
Kriegsjahr 1945 wurde das Regiment in den Raum Trier-Neuss verlegt und stand dort bis zur Kapitulation im Kampf mit
amerikanischen Truppen.
Siebzehn Angehörige des
Regiments waren mit dem Ritterkreuz, zwei mit dem Eichenlaub und die beiden
Kommandeure mit den Schwertern zum Ritterkreuz ausgezeichnet worden.
Unterstellung: