Das Fallschirmjäger-Regiment 3 der Luftwaffe

Fallschirmjäger-Regiment 3

Aufstellung:
Sommer 1940
- Aufstellung zu drei Bataillonen.
Sommer 1943
- Aufstellung eines IV. Bataillons.
00.00.1943
- Das I. Bataillon wurde in Tunis eingesetzt und vernichtet. Das IV. Bataillon wurde I. Bataillon. Das III. Bataillon trat in Frankreich als I./Fallschirmjäger-Regiment 13 zur neu aufgestellten 5. Fallschirmjäger-Division.
00.05.1944 - Das III. Bataillon wurde ersetzt.

Gliederung 1940:
Stab
Stab I. mit 1. - 4. Kompanie
Stab II. mit 5. - 8. Kompanie
Stab III. mit 9. - 12. Kompanie
13. Kompanie
14. Kompanie

Gliederung 1942:
Stab
Stab I. mit 1. - 4. Kompanie
Stab II. mit 5. - 8. Kompanie
Stab III. mit 9. - 12. Kompanie
Stab IV. mit 15. - 18. Kompanie
13. Kompanie
14. Kompanie

Gliederung 1944:
Stab
Stab I. mit 1. - 4. Kompanie
Stab II. mit 5. - 8. Kompanie
Stab III. mit 9. - 12. Kompanie
13. Kompanie
14. Kompanie
15. Kompanie

Stellenbesetzung:

Kommandeur  
  Oberstleutnant Ludwig Heilmann 15.11.1943 - 00.00.0000
   
   
 
  Stab  
  Adjutant    
1. Ordonnanz-Offizier    
2. Ordonnanz-Offizier    
Offizier zbV.    
Regimentsarzt    
Regimentsveterinär    
Dolmetscher    
 
  Stabskompanie  
  Chef    
Nachrichten-Zugführer    
Pionier-Zugführer    
Zahlmeister    
 
I. Bataillon  
  Kommandeur  
     
 
  Stab  
 

Adjutant

   

Ordonnanz-Offizier

   

Arzt

   

Zahlmeister

   
 
  1. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  2. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  3. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  4. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
II. Bataillon  
  Kommandeur  
  Major Otto-Harald Mors 01.03.1943 - 30.08.1943
 
  Stab  
 

Adjutant

   

Ordonnanz-Offizier

   

Arzt

   

Zahlmeister

   
 
  5. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  6. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  7. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  8. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
III. Bataillon  
  Kommandeur  
  Major Ludwig Heilmann 00.06.1941 - 00.00.0000
Hauptmann Rudolf Johann Kratzert (m.d.F.b.) 00.10.1943 - 00.00.0000
Major Rudolf Johann Kratzert 00.06.1944 - 00.09.1944
 
  Stab  
 

Adjutant

   

Ordonnanz-Offizier

   

Arzt

   

Zahlmeister

   
 
  9. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  10. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  11. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
  12. Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
 
 
IV. Bataillon  
  Kommandeur  
     
 
  Stab  
 

Adjutant

   

Ordonnanz-Offizier

   

Arzt

   

Zahlmeister

   
 
  13. (IG) Kompanie  
  Chef    

Zugführer

   

Zugführer

   
         

Angehörige:

A B
  Blöcker, Walter - Oberfeldwebel 5./FjgRgt 3
Bongarts, August - Gefreiter 7./FjgRgt 3
Boselli, Alfons - Gefreiter 14./FjgRgt 3
C D
   
E F
Ernst, Hans-Martin - Feldwebel 10./FjgRgt 3
Etterer, Hubert - Jäger PiZug/FjgRgt 3
Fuchs, Fritz - Unteroffizier 3./FjgRgt 3
G H
Gobleder, Josef - Obergefreiter 9./FjgRgt 3
Göhr, Horst - Jäger 10./FjgRgt 3
Graw, Gerhard - Unteroffizier 11./FjgRgt 3
Haberkern, August - Jäger 12./FjgRgt 3
Hahnl, Anton - Gefreiter 11./FjgRgt 3
Hilvert, Heinrich Karl - Oberjäger 9./FjgRgt 3
Hummel, Franz - Gefreiter 14./FjgRgt 3
Hülser, Julius - Jäger 10./FjgRgt 3
I J
Illmann, Josef - Obergefreiter 10./FjgRgt 3 Janssen, Karl - Gefreiter 10./FjgRgt 3
K L
Kulinna, Herbert - Obergefreiter 2./FjgRgt 3
Kulla, Johann - Oberjäger 12./FjgRgt 3
Lamp, Fritz - Oberjäger 14./FjgRgt 3
M N
Marquart, Georg - Obergefreiter 8./FjgRgt 3
Meredig, Fritz - Obergefreiter 6./FjgRgt 3
Mick, Hermann - Gefreiter 4./FjgRgt 3
Montillon, Alois - Oberjäger 5./FjgRgt 3
 
O P
  Pieper, Heinrich - Oberjäger 4./FjgRgt 3
Q R
 

Reiffinger, Friedrich - Obergefreiter 13./FjgRgt 3
Rose, Werner - Gefreiter 13./FjgRgt 3

S T

Schade, Horst - Obergefreiter 3./FjgRgt 3

 
U V
   
W XYZ
   

Kriegseinsätze:

Das Fallschirmjäger-Regiment 3 wurde nach dem Westfeldzug von 1940 aus Abgaben des FJR l, der Fallschirmschule Stendal und Freiwilligen aus allen Teilen der Luftwaffe aufgestellt und setzte sich aus Stab mit Nachrichten-, Pionier- und Radfahrzug, drei Fallschirmjägerbataillonen mit je drei Jäger- und einer Maschinengewehrkompanie sowie aus einer Granatwerfer- und Panzerjägerkompanie zusammen.
Erster Kommandeur wurde Oberst Heidrich, die ersten Bataillonskommandeure waren Hauptmann Freiherr von der Heydte und die Majore Derpa (der in Kreta fiel) und Heilmann, später selbst Regimentskommandeur.

Der erste Kriegseinsatz des Regiments erfolgte am 20. Mai 1941 beim Angriff auf Kreta, wobei das FJR 3 damals das Spitzenregiment der 7. Flieger-Division war (der ehemalige Boxweltmeister Max Schmeling war im 1. Bataillon bei diesen Landungen dabei). Das III. Bataillon, das in der Ebene südwestlich von Chania abgesprungen war, stand mitten im Feind und verlor schon in den ersten Minuten alle Kompaniechefs, der Angriff auf Chania scheiterte und konnte erst am 26. Mai wiederholt werden, nachdem das Regiment durch die gelandeten Bataillone der 5. Gebirgs-Division Unterstützung erhalten hatte.

Das Regiment kehrte nach schweren Verlusten im Juli nach Deutschland zurück, wurde infanteristisch weiter ausgebildet und im September 1941 zum Erdkampf in den Raum Leningrad verlegt, wo es als Infanterieregiment in vorderster Front stand. So verteidigte u. a. allein das III. Bataillon wochenlang den Brückenkopf Wyborgskaja südlich von Schlüsselburg an der Newa. Das Regiment musste im Oktober und Anfang November 1941 insgesamt 146 sowjetische Angriffe abwehren, bei denen es 41 Panzer im Nahkampf vernichtete und 3.400 Gefangene einbrachte.

Infolge schwerer Verluste wurde es dann zur Neuauffrischung nach Frankreich und Mitteldeutschland verlegt und kehrte im Oktober 1942 in den Raum Smolensk zurück. Neuer Kommandeur war Oberstleutnant Heilmann, sein Vorgänger war als Generalmajor Kommandeur der 1. Fallschirmjäger-Division geworden, der das Regiment unterstellt blieb. Das Regiment kämpfte nun zwischen Smolensk und Welish und erlitt wiederum schwere Verluste. Sein Einsatz wurde von allen vorgesetzten Heereskommandostellen rühmend anerkannt. Im März 1943 wurde die 1. Fallschirmjäger-Division dann von der Ostfront als Reserve des Oberkommandos der Wehrmacht nach Südfrankreich verlegt, wobei das Fallschirmjäger-Regiment 3 im Raum um Avignon lag.

Dann kam am 11. Juli 1943 der Alarm. Das Regiment wurde mit Ju-52-Maschinen nach Rom geflogen und startete am nächsten Tag zum Fallschirmeinsatz nach Catania auf Sizilien. Der Absprung erfolgte - wie auf Kreta - mitten in den Feind hinein. Nach zwei Tagen wurde das Regiment von überlegenen Feindkräften bei Carlentini eingeschlossen, konnte sich aber am 16. Juli freikämpfen. Danach focht es am Ätna und sicherte den Übergang der deutschen Truppen über die Straße von Messina.

Ein Großeinsatz erfolgte, als die Alliierten in Salerno landeten. Das I. Bataillon überstand diesen Kampf mit nur noch hundert Mann. Im Januar 1944 begannen dann die Schlachten um den Monte Cassino. Das Fallschirmjäger-Regiment 3 stand bis Mai 1944 stets im Schwerpunkt der Kämpfe. So verteidigte allein das III. Bataillon wochenlang den Kalvarienberg und das II. Bataillon verlor bei der Verteidigung der Stadt Cassino allein 220 Mann an Gefallenen. Im Mai stand das Regiment gegen das gesamte II. polnische Korps im Einsatz. Oberst Heilmann erhielt nach diesen Kampfereignissen die Schwerter zum Ritterkreuz, vor ihm hatte schon Generalleutnant Heidrich - sein Regimentskommandeur der ersten Jahre - diesen hohen Orden verliehen bekommen.

Die zweite Jahreshälfte 1944 sah das FJR 3 im Abwehrkampf in Mittel- und Norditalien, so auch im Raum Bologna, wo es jeden alliierten Angriff zurückschlug. Im letzten Kriegsjahr 1945 wurde das Regiment in den Raum Trier-Neuss verlegt und stand dort bis zur Kapitulation im Kampf mit amerikanischen Truppen.

Siebzehn Angehörige des Regiments waren mit dem Ritterkreuz, zwei mit dem Eichenlaub und die beiden Kommandeure mit den Schwertern zum Ritterkreuz ausgezeichnet worden.

Unterstellung:

ab 00.01.1940

7. Flieger-Division

ab 00.03.1943

1. Fallschirmjäger-Division

Stärke:

Datum Offiziere Beamte Unteroffiziere Mannschaften Hiwi gesamt
             
             

Ersatz:

ab 00.01.1940  

Feldpostnummern:

Fallschirmjäger-Regiment 3  
Einheit Feldpostnummer Laufzeit
Stab L 29485 bis Feb 1943
  L 29485 A ab Feb 1943
Stab I. u. 1. - 4. Kompanie L 29959 Jan 1943 - Mai 1943
  L 33833 Mrz 1943 - Mai 1944
L 05811 ab Jun 1944
Stab I. Bataillon L 29959 bis Jan 1943
1. Kompanie L 30205 bis Aug 1942
2. Kompanie L 30918 bis Mrz 1943
3. Kompanie L 31283 bis Dez 1942
4. Kompanie L 31526 bis Feb 1943
Rest Kdo I. L 23587 bis Mrz 1943
Stab II. u. 5. - 8. Kompanie L 31910 ab Dez 1942
5. Kompanie L 32181 bis Sep 1942
6. Kompanie L 32639 bis Sep 1942
7. Kompanie L 32978 bis Jun 1942
8. Kompanie L 33225 bis Mai 1942
Rest Kdo II. L 24522 bis Dez 1942
Stab III. u. 9. - 12. Kompanie L 33833 bis Mai 1944
  L 63148 ab Mai 1944
9. Kompanie L 34244 bis Jul 1942
10. Kompanie L 34829 bis Mrz 1942
11. Kompanie L 35276 bis Nov 1942
12. Kompanie L 35631 bis Jul 1942
Stab IV. u. 15. - 18. Kompanie L 05811 bis Jun 1944
15. Kompanie L 06007 bis Sep 1942
16. Kompanie L 06445 bis Sep 1943
17. Kompanie L 06777 bis Sep 1942
18. Kompanie L 07154 ab Sep 1943
13. Kompanie L 35996 bis Mai 1945
14. Kompanie L 36136 ab Mai 1945
15. Kompanie L 05253 ab Apr 1944
Pionier-Zug L 05253 bis Apr 1944
leichte Kolonne L 07414 bis Mai 1945
Nachrichten-Zug L 29485 B ab Feb 1943
Radfahr-Zug L 29485 C ab Feb 1943

Quelle:

  • Georg Tessin
  • Deutsches Rotes Kreuz Suchdienst Einheitenrahmen Band V

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